Zum Sonntag: Urlaub und Alltag

Veröffentlicht am Sa, 31.08.2019
von Ursula Kaiser
Pastoralreferentin / Kath. Kirche, Sonstige Dienste

Wer frisch aus dem Urlaub zurückkehrt, wird oft gefragt, wie es war. Häufig lautete die Antwort: „Schön, aber zu kurz!“ Gerne würde man die Urlaubsruhe noch verlängern: So lang schlafen, bis man aufwacht. Keine Termine haben. Einfach in den Tag hineinleben. Mit der Familie Zeit verbringen. Sich Dinge erlauben, die man sonst nicht hat.

Das Wort Urlaub stammt vom Begriff „urloup“ aus dem achten Jahrhundert und bedeutet „Erlaubnis“. Es war die Erlaubnis, sich für eine gewisse Zeit von der Truppe, vom Fürsten oder vom Königshof zu entfernen, um Privates zu regeln. Urlaub im heutigen Sinne bedeutet eine Auszeit von den Geschäften des beruflichen Alltags. Das tut so gut, dass man nicht genug davon bekommen kann, denn unser Alltag ist oft sehr getaktet und viele fühlen sich unter Druck.

Urlaub und Alltag sind zwei Bereiche, die beide wertvoll sind, sich ergänzen und zusammengehören. Der Urlaub setzt ein Gegengewicht zu der Geschäftigkeit des Alltags, ohne diesen zu entwerten. Wenn jemand in seinem Alltag viel mit Menschen zu tun hat, sucht er im Urlaub gern Einsamkeit. Wenn jemand viel allein ist, tut im Urlaub die Gruppe gut. Wer sehr verplant ist und nach Terminkalender lebt, braucht in den Ferien spontane Aktionen. Wenn einer viel unterwegs ist, fühlt er sich in einer vertrauten Umgebung wohl. Wer eher geordnet lebt, sucht vielleicht den Nervenkitzel. Wer im Alltag viel Aufregung hat, ist im Urlaub für Ruhe und Entspannung dankbar.

Gut, wem es gelingt, etwas von der Urlaubsruhe in die Alltagswochen herüber zu retten, damit einen die Geschäftigkeit über‘s Jahr nicht auffrisst.

Jede Woche hat einen Ruhetag, den siebten Schöpfungstag. Wer an diesem wöchentlichen „Holy-day“ bewusst ein Stück Urlaubsruhe für sich findet, kann an diesem Tag auftanken und mit neuer Energie die Alltagsgeschäfte angehen.