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Zum Sonntag: Schatten über Ostern

Veröffentlicht am Sa, 26.03.2016
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

Schatten über Ostern
Das Stichwort auf dem Schreibtisch lautete „Osterjubel!“ Und mit einem Handstreich ware es vom Tisch. Terroranschläge in Belgien! „Pray for Zaventem.“ So lese ich im Internet. Aus den Vorbereitungen des Osterjubels wird ein Gebet für … Und wieder stocken die Gedanken. Wofür eigentlich? Für Menschen, die wiedereinmal einen sinnlosen Tod sterben mussten, weil irgendwelche verwirrten Menschen Europa in Angst und Schrecken versetzen wollen? Oder soll ich für die beten, die nicht verstanden haben, dass sie immer im Unrecht sein werden, wenn sie Unschuldige für ihre Ideale opfern? Oder soll ich für die beten, die es nicht schaffen, die vielen Ursachen für den Terrorismus in dieser Welt zu beseitigen. Stichworte wie Ungerechtigkeit, Hass und Angst vor dem Fremden gehen mir durch den Kopf. Und die Frage: Wo stehst du?Ostern geht es doch um den Glauben, der Menschen zu innerem Frieden führen will, der seine Kreise nach außen zieht. Ein Muslim, mit dem ich darüber spreche, bestätigt das von seinem Glauben her. Wir sind uns einig: Wer aus angeblich religiösen Gründen Hass gegen Menschen schürt und Unschuldige tötet, der hat vom Glauben – egal ob christlich oder muslimisch - nichts verstanden. Der sucht nur eine pseudoreligiöse Entschuldigung für sinnlose Menschenverachtung. Er missbraucht seine Religion.
Christen feiern morgen Ostern, das Fest der Versöhnung Gottes mit allen Menschen, ein Fest des Lebens und der Liebe - wider Hass und Gewalt. Der nachdenkliche Kabarettist Hanns Dieter Hüsch hat es in einem Gedicht so auf den Punkt gebracht. „Ich setze auf LiebeWenn Sturm mich in die Knie zwingtUnd Angst in meinen Schläfen buchstabiertEin dunkler Abend mir die Sonne trübtEin Freund im andren Lager singtEin junger Mensch den Kopf verliertEin Alter Mensch den Abschied übt Das ist das ThemaDen Hass aus der Welt zu entfernenUnd wir bereit sind zu lernenDass Macht Gewalt Rache und SiegNichts anderes bedeuten als ewiger KriegAuf Erden und dann auf den Sternen Die einen sagen es läge am GeldDie anderes sagen es wäre die WeltSie läge in falschen HändenJeder weis besser woran es liegtDoch es hat noch niemand den Hass besiegtOhne ihn selbst zu beenden Er kann mir sagen was er willUnd kann mir singen wie er’s meintUnd mir erklären was er mussUnd mir begründen wie er’s brauchtIch setze auf Liebe! Schluss.“

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