Zum Sonntag: Ich denk an Dich!“

Veröffentlicht am Sa, 13.12.2014
von Michael Friedmann
Gemeindereferent / Kath. Kirche, Sonstige Dienste

Wie schön und wohltuend können ein paar kleine Worte sein. „Ich lieb Dich!“, einfach so, zwischendrin, mitten im Alltag! Oder Worte wie „Wie schön, dass es Dich gibt!“, machen glücklich, lassen spüren, was an Beziehung zwischen Menschen lebt und sie nicht für selbstverständlich nehmen.Es sind Worte, die manchmal auch schwer über die Lippen gehen, vielleicht gerade weil es schon so selbstverständlich ist, dass die Menschen in unserer Familie, Freunde und wohltuende Mensch unseres Umfelds einfach da sind.Oft wird uns erst durch ihre Abwesenheit bewusst, welche Lücke sie bei uns hinterlassen und ein „Du fehlst mir!“ spürbar wird. Umso schmerzlicher diese Worte, wenn die Trennung voneinander nicht nur für kurze Dauer oder der vertraute Mensch gestorben ist.Besonders auch an Sonntagen, wie viele erzählen, oder dem Geburtstag, an Fest- und Feiertagen – wie dem bevorstehenden Weihnachtsfest, wird das Fehlen der Nähe zum geliebten Menschen als schwer oder immer wieder traurig empfunden.Da tut es gut, wenn ich – auch noch nach Jahren – jemandem vom Verstorbenen erzählen darf, der mit offenen Ohren zuhört – auch wenn er die „alte Geschichte“ vielleicht schon kennt. Da hilft es immer wieder, an vertraute Orte zu gehen, das Lieblingsessen zu kochen, Bilder anzuschauen und manches mehr, was Erinnerungen weckt und mich in eine wohltuende Verbindung zum Verstorbenen bringt.Und manchmal genügt vielleicht schon ein kleines Licht das mir und meinen Lieben leuchtet, wie es am heutigen Sonntag so viele Menschen auf der ganzen Welt für verstorbene Kinder tun und ihnen sagen: „Ich denk an Dich!“ und „Du bist mir so nah, weil Du ein Teil in mir bist – auch über Deinen Tod hinaus!“ Michael Friedmann
Seelsorger und Trauerbegleiter für Kinder und Jugendliche
in der Ökum. Hospizinitiative im Landkreis Ludwigsburg e.V.