Zum Sonntag: Eine kleine, wahre Geschichte über eine Blockade

Veröffentlicht am Sa, 14.10.2017
von Horst Buchholz
Personalleiter, Ev. Kirchenpflege Ludwigsburg -

Eine kleine, wahre Geschichte über eine Blockade

Ich sitze da und mir fällt nichts ein. Für das Wort zum Sonntag möchte ich seit zwei Stunden einen Text zur Tageslosung aus Jona 2,8 schreiben: “Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir.

Der Text ist nicht kompliziert und ich habe verschiedene Ideen, aber keine davon ist richtig zündend. Ich habe eine Vorstellung von dem, was ich sagen möchte, aber keine Ahnung, wie ich einleiten kann. Ich brauch einfach eine gute Idee für einen Anfang. Ohne den geht es nicht. Im Kopf spiele ich verschiedene Szenarien durch und verwerfe sie alle. Nichts passt. Nichts spricht mich an. Am Ende bin ich genauso weit wie am Anfang. Ich bin schon ganz nervös und verzweifelt. Was ist wenn ich eine Schreibblockade habe und ich nichts Brauchbares bis zum Redaktionsschluss hinbekomme?

„Mensch, Jesus. Was soll ich tun?“ frage ich „Was kann ich schreiben? Wie kann ich anfangen?

„Schreibe über die Blockade, die Du hattest“ höre ich. „Schreibe über die Blockade, wie sie sich im Gebet gelöst hat.“

Mir stockt der Atem. „Mensch, das ist es“ jubele ich in mich hinein und merke, wie die Last von mir fällt. Befreit fange ich an, zu schreiben. Kurze Zeit später ist der Artikel fertig.

„Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir.“ Jona 2,8.

Oft sind es nur wenige Gedanken oder Sätze, die ich während des Tages bete; ich bete nicht nur wenn ich Hilfe brauche, sondern auch, wenn ich dankbar bin oder ich mich über etwas freue.

„Danke, dass ich stets ungefiltert zu Dir sprechen kann, mit allem, was mich bewegt und beschäftigt, auch wenn es nur Gedanken sind. Bei Dir fühle ich mich geborgen. Bei Dir weiß ich, dass Du es stets gut mir meinst. Wenn ich verzagt bin, bist Du am Stärksten. Dafür danke ich Dir. Amen“