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Von den Redlichen

Veröffentlicht am Fr, 10.06.2016

Vor allem von Rechtsradikalen gingen diese aus, Deutschen wie Deutschtürkischen. In einem Ort im Remstal ist ein Bürgermeister niedergeschlagen worden, wahrscheinlich stellt er sich nicht wieder zur Wahl. Hier laufen Verhaltensweisen völlig aus dem Ruder, vor allem, wenn Personen, die sich öffentlich engagieren und sich für andere und das Gemeinwesen einsetzen bedroht werden.
Eine Gesellschaft funktioniert, wenn es bestimmte Verhaltensregeln gibt, die alle einhalten, wenn Gespräche, auch kontroverse, so geführt werden, dass eine gegenteilige Meinung nicht in Hass oder Verleumdung der Andersdenkenden umschlägt. Vielleicht lernt man ja sogar etwas daran.
Höflichkeit spielt fürs Gelingen von Gemeinschaft eine Rolle, es ist schön, wenn man an der Kasse vorgelassen wird, wenn man nur wenig im Einkaufskorb hat. Auch Redlichkeit ist wichtig und wohltuend, es berührt mich, wenn auf der Rechnung bei der Autoreparatur, trotz spontaner Hilfe, auch mal nur ein kleiner Betrag steht. Oder ganz schlicht, wenn man sich auf der Straße freundlich grüßt, ein fröhliches Gesicht zu sehen bekommt  (das beglückt manchmal für Stunden).
Wie anders ist das als dieser Hass und diese Wut und Rechthaberei.
In einem Gedicht des schweizer Lyrikers und Pfarrers Kurt Marti heißt es: „von redlichen redet man nicht, man verlässt sich auf sie. von redlichen redet man nicht, geduldig lassen sie sich vieles gefallen … von redlichen redet man nicht, man braucht sie aber“. Vielleicht wird es Zeit angesichts solcher Ereignisse doch von den Redlichen zu reden.
In Kurt Martis Gedicht  geht es weiter, „von den redlichen redet man nicht, nur die bibel redet häufig von ihnen“, ich würde ergänzen, auch der Koran redet von den Redlichen und viele Bücher von HumanistInnen, die unsere Kultur so geprägt haben und prägen reden von den Redlichen. Wir alle sollten wieder mehr von den Redlichen reden oder besser noch, sollten selbst redlich reden und redlichen sein, „(denn) man braucht sie (…)“.
on den Redlichen
Ich habe mich sehr erschrocken als ich diese Woche in den Nachrichten gehört habe, dass etwa Justizminister Maas oder der Grünenpolitiker Cem Özdemir zunehmend Morddrohungen ausgesetzt sind. Vor allem von Rechtsradikalen gingen diese aus, Deutschen wie Deutschtürkischen. In einem Ort im Remstal ist ein Bürgermeister niedergeschlagen worden, wahrscheinlich stellt er sich nicht wieder zur Wahl. Hier laufen Verhaltensweisen völlig aus dem Ruder, vor allem, wenn Personen, die sich öffentlich engagieren und sich für andere und das Gemeinwesen einsetzen bedroht werden.
Eine Gesellschaft funktioniert, wenn es bestimmte Verhaltensregeln gibt, die alle einhalten, wenn Gespräche, auch kontroverse, so geführt werden, dass eine gegenteilige Meinung nicht in Hass oder Verleumdung der Andersdenkenden umschlägt. Vielleicht lernt man ja sogar etwas daran.
Höflichkeit spielt fürs Gelingen von Gemeinschaft eine Rolle, es ist schön, wenn man an der Kasse vorgelassen wird, wenn man nur wenig im Einkaufskorb hat. Auch Redlichkeit ist wichtig und wohltuend, es berührt mich, wenn auf der Rechnung bei der Autoreparatur, trotz spontaner Hilfe, auch mal nur ein kleiner Betrag steht. Oder ganz schlicht, wenn man sich auf der Straße freundlich grüßt, ein fröhliches Gesicht zu sehen bekommt  (das beglückt manchmal für Stunden).
Wie anders ist das als dieser Hass und diese Wut und Rechthaberei.
In einem Gedicht des schweizer Lyrikers und Pfarrers Kurt Marti heißt es: „von redlichen redet man nicht, man verlässt sich auf sie. von redlichen redet man nicht, geduldig lassen sie sich vieles gefallen … von redlichen redet man nicht, man braucht sie aber“. Vielleicht wird es Zeit angesichts solcher Ereignisse doch von den Redlichen zu reden.
In Kurt Martis Gedicht  geht es weiter, „von den redlichen redet man nicht, nur die bibel redet häufig von ihnen“, ich würde ergänzen, auch der Koran redet von den Redlichen und viele Bücher von HumanistInnen, die unsere Kultur so geprägt haben und prägen reden von den Redlichen. Wir alle sollten wieder mehr von den Redlichen reden oder besser noch, sollten selbst redlich reden und redlichen sein, „(denn) man braucht sie (…)“.

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