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Andacht- und Predigt Archiv

Unser tägliches Brot

Veröffentlicht am Fr, 23.07.2010


Die Wirtschaft springt wieder an, manche fragen schon: „War das wirklich eine Krise? Ich hab gar nichts gespürt (mal abgesehen von einem riesigen Schuldenberg, für den wir sicher noch eine geeignete Finanzierung finden)“.

Es hat vor allem die Ärmsten getroffen, die Not und der Hunger von Kindern in der Welt hat sich, laut Unicef, massiv verstärkt. Wirkt das nicht so, als würden alle versuchen, die Probleme weiter zu reichen und am Ende zahlen vor allem die dafür, die sich am wenigsten wehren können und die vermutlich auch am wenigsten dafür können?

Und wenn die Wirtschaft dann erst wieder richtig läuft, tritt dann zusätzlich ein, was uns schon vor der Krise beschäftigt hat: Verknappung und Überteuerung der Nahrungsmittel, weil wir daraus für die Wirtschaft Sprit machen, weil alle, die auch nur ein bisschen Wohlstand verspüren, v.a. Fleisch essen wollen, für das Unmengen von Soja, Weizen, Kartoffeln... verfüttert werden müssen?

Und wer die Verlierer dieser Dynamik sind, das wissen wir schon.

„Gib uns unser täglich Brot“ lautet eine der Bitten im Vater-unser, dem wichtigsten Gebet des Christentums, das sozusagen in (unser) aller Munde ist. Die Vollversammlung des lutherischen Weltbundes tagt in dieser Woche unter diesem Motto in Stuttgart und klagt mit diesen Worten im Mund an, dass „Millionen Menschen auf unserem Planeten immer noch nicht ihre tägliche Ration von Brot, Reis, Ugali oder Kartoffeln haben“. Es geht um die Notwendigkeit einer gerechten Verteilung der Güter für alle Menschen, so konstatiert es Generalsekretär Noko.

Vor allem dem UNS im Gebet sollten wir nachschmecken und UNS bewusst machen, dass es sich bei diesem Gebet nicht um die egoistische Bitte eines Einzelnen oder einer einzelnen Gruppe von Menschen auf Kosten der anderen handelt, sondern dass wir darin FÜREINANDER beten und entsprechend auch füreinander handeln.

Ich finde das Verständnis, dass es Zusammenhänge in der Welt gibt, etwa, dass bei den einen der Tisch reich und überreich gedeckt ist und oft deshalb die anderen Hungern müssen ist eine WIRklichkeit. Um WIRkung gegen diese fürchterlICHe „Hautsache ICH“ – Mentalität zu erzielen braucht es ein neues Verständnis, ein WIR.

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