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Andacht- und Predigt Archiv

Sich auf den Ursprung besinnen

Veröffentlicht am Fr, 12.07.2013

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben…“ mit diesen Worten besingt Paul Gerhardt, der große Liederdichter des 17. Jahrhunderts, seine Freude an den hellen und warmen Sommertagen. Man spürt es seinem Lied ab, mit welcher Freude er Tiere beobachtet, wenn er etwa singt: „Die Lerche schwingt sich in die Luft.“ oder in einem anderen Vers: „Die Glucke führt ihr Völklein aus, der Storch baut und bewohnt sein Haus, das Schwälblein speist die Jungen.“ In diesen warmen und hellen Sommertagen mag ich das mitsingen, mich mitfreuen, laden diese Tage doch geradezu dazu ein im Freien den Sommer zu erleben, sich in der Natur aufzuhalten, in einem See zu schwimmen, durch den kühlen Wald zu wandern oder die Aussicht von einem Berg zu genießen.Aber Paul Gerhardt bleibt nicht dabei stehen den Sommer zu besingen und über die schönen Tage zu jauchzen. Er spannt den Bogen weiter zum Menschen, zur Besinnung auf sich selbst. Wenn denn alles grünt und blüht, wenn alles wächst und gedeiht, worin besteht das Grünen, Blühen, Wachsen und Gedeihen des Menschen?Gerhardt beschreibt den Menschen mit der Metapher, dem Gleichnis des guten Baumes und der schönen Blume in Gottes Garten: „Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir wird ein guter Baum, und lass mich Wurzel treiben, verleihe, dass zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum‘ und Pflanze möge bleiben.“Die Freude an der Natur, die Freude am Sommer lädt ein sich auf den Ursprung zu besinnen, Wurzel zu treiben. Auf den Ursprung allen Lebens, christlich gesprochen auf den Schöpfer dieser Welt. Die Metapher vom Garten macht deutlich, dass sich der Schöpfer, der Gärtner, um seine Blumen kümmert, für sie da ist und sie ihm zur Ehre, „zu deinem Ruhm“, blühen und wachsen.So ist dieses Sommerlied von Paul Gerhardt ein Lied von der Geborgenheit in Gottes Liebe. Die Bestimmung des Menschen ist, diese Liebe zu erwidern, zu Gottes Ruhm und Ehre das Leben zu führen.Das ganze Lied ist im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 503 abgedruckt. Gibt man bei einer Suchmaschine im Internet „Geh aus, mein Herz,“ ein, so finden sich eine Fülle von Beschreibungen.

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