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Andacht- und Predigt Archiv

Nicht zurückziehen

Veröffentlicht am Fr, 26.05.2017

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der 500-Jahrfeier der  Veröffentlichung von Luthers Thesen zum Ablass und weiteren Missständen in der Mittelalterlichen Kirche.
Klar, auch Prominente kommen zum Kirchentag, Menschen die aufgrund ihres gesellschaftlichen oder politischen Engagements zu den Problemen unserer Zeit etwas zu sagen haben und die als Christen ihren eigenen Blick auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts haben. 
Zur Vergewisserung dient der Kirchentag, Vergewisserung des Glaubens, nicht bloß, weil da viele zusammenkommen, was meistens guttut, sondern auch, weil viele Gedanken und Ideen beim Kirchentag sichtbar und hörbar werden. Manches davon kann später zu Hause in der Gemeinde oder im privaten Glaubensleben ausprobiert, gefeiert und gelebt werden.
Aber ein Schatten liegt auf solchen Großveranstaltungen, nicht erst seit dem Anschlag auf Konzertbesucher in Manchester, auch nicht erst seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Manche haben Angst, weil die große Menge der Opfer bei einer großen Veranstaltung die Terroristen anlocken könnte. Niemand kann diese Angst wegnehmen. Sie ist ein Stück weit begründet. Aber es wäre doch schade, wenn man sich aus Angst von solchen Veranstaltungen zurückziehen würde. Was würde einem an Freude, Vergnügen oder geistlicher Bereicherung entgehen! Das betrifft nicht nur Konzert- und Kirchentagsbesucher, das betrifft auch Fußballfreunde. Es betrifft alle, die an belebten Plätzen unterwegs sind. Auch Bahnfahrer sind nicht sicher vor Anschlägen. 
Wir sollten dieser Angst nicht nachgeben. Der Kirchentag ist eine wichtige Lebensäußerung der christlichen Gemeinden. Fußball ohne Publikum wird schnell langweilig, auch wenn man sich am Fernseher ein Spiel vor leerem Stadion ansehen könnte. Konzerte, vollends wenn unter freiem Himmel musiziert wird, haben ihre eigene wohltuende Atmosphäre. Wer wollte wegen Anschlagsgefahr aufs Bahnfahren verzichten! Das wäre völlig zu kurz gedacht: Das Risiko bei einem Autounfall ums Leben zu kommen, weil man aus Angst mit dem Auto fährt, ist um ein Vielfaches höher als bei einem Anschlag getötet zu werden. 

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