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Meine Zeit steht in deinen Händen

Veröffentlicht am Fr, 09.09.2016

Einige Tauben kommen vorbei, dann einzelne Krähen ohne Laut. Ein fliegender Teppich aus Dohlen überquert mich, mit leisen Kjak.kjak-Rufen halten sie Verbindung miteinander. Die Dämmerung wird tiefer. Im letzten Tageslicht flattern zwei Fledermäuse im Zickzack. Ich weiß nicht, woher sie alle kommen und wohin sie die Nacht verbringen werden.

Weiß ich, woher ich komme und wohin ich gehen werde? Ich weiß nur so viel, dass ich in einem Krankenhaus geboren und neun Monate zuvor in der Weihnachtszeit gezeugt wurde. Ich gehe weiter in der Zeit zurück. Ich kenne die Namen einiger Vorfahren, auch einige markante Ereignisse in ihrem Leben. Aber einhundertfünfzig Jahre zurück versinkt die Reihe der Ahnen im Dunkel. Ich und alle meine Vorfahren sind ohne ihr Wollen scheinbar zufällig in die Welt gesetzt worden, über Jahrhunderte und Jahrmillionen hindurch, beginnend mit der Zeit, als lebende Wesen auf der Erde entstanden.

Bin ich also das Produkt einer langen Reihe äußerst unwahrscheinlicher Zufälle? Das glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass ich gewollt bin, von Anfang an. „Ich war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln Gestalt annahm, tief im Mutterschoß der Erde. Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Du hast alles im voraus aufgeschrieben, jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann.“ Mir dämmert, dass das jeder Mensch von sich sagen kann, auch jede Fledermaus und jede Krähe, alles Lebende. Der 139. Psalm lädt zum Weiter-Denken ein mit den Worten: „Wie rätselhaft sind mir deine Gedanken, Gott, und wie unermesslich ist ihre Fülle. Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer. Jeden Tag muss ich über dich nachdenken und komme an kein Ende“

. Ich sitze am Abend auf dem Balkon und komme zur Ruhe. Kaum noch Verkehrsgeräusche. Die Zeit fließt langsam dahin. Der Horizont geht von Blau in ein lichtes Lila über. Einige Tauben kommen vorbei, dann einzelne Krähen ohne Laut. Ein fliegender Teppich aus Dohlen überquert mich, mit leisen Kjak.kjak-Rufen halten sie Verbindung miteinander. Die Dämmerung wird tiefer. Im letzten Tageslicht flattern zwei Fledermäuse im Zickzack. Ich weiß nicht, woher sie alle kommen und wohin sie die Nacht verbringen werden.

Weiß ich, woher ich komme und wohin ich gehen werde? Ich weiß nur so viel, dass ich in einem Krankenhaus geboren und neun Monate zuvor in der Weihnachtszeit gezeugt wurde. Ich gehe weiter in der Zeit zurück. Ich kenne die Namen einiger Vorfahren, auch einige markante Ereignisse in ihrem Leben. Aber einhundertfünfzig Jahre zurück versinkt die Reihe der Ahnen im Dunkel. Ich und alle meine Vorfahren sind ohne ihr Wollen scheinbar zufällig in die Welt gesetzt worden, über Jahrhunderte und Jahrmillionen hindurch, beginnend mit der Zeit, als lebende Wesen auf der Erde entstanden.

Bin ich also das Produkt einer langen Reihe äußerst unwahrscheinlicher Zufälle? Das glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass ich gewollt bin, von Anfang an. „Ich war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln Gestalt annahm, tief im Mutterschoß der Erde. Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Du hast alles im voraus aufgeschrieben, jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann.“ Mir dämmert, dass das jeder Mensch von sich sagen kann, auch jede Fledermaus und jede Krähe, alles Lebende. Der 139. Psalm lädt zum Weiter-Denken ein mit den Worten: „Wie rätselhaft sind mir deine Gedanken, Gott, und wie unermesslich ist ihre Fülle. Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer. Jeden Tag muss ich über dich nachdenken und komme an kein Ende“

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