Gott hat Humor

Veröffentlicht am Do, 12.03.2015

Ich mag es mit anderen zu lachen!  Ich finde es schön, wenn sich jemand die Mühe macht, das, was wir gerade gemeinsam erleben, mit Humor einzufärben und mit feinem Strich neu zu zeichnen:  das Spröde überspitzt und das Sperrige so richtig breit macht und das Überernste oder sich oder mich auf die Schippe nimmt, wenn wir uns zu sehr aufplustern. Es hat etwas Befreiendes, die sogenannte Realität wird aufgebrochen und man erkennt, dass man die Dinge auch anders sehen kann, das ist hilfreich. Es weitet die Möglichkeiten, es öffnet den Horizont.
Kein Wunder, dass es auch in der Bibel Geschichten gibt, in denen Gott mit feinem Humor die Realität neu zeichnet und sich mit einem Lachen die Welt auftut. Etwa, als Gott bei Abraham und Sarah zu Besuch kommt und den beiden Hochbetagten verkündet, sie würden nun endlich ein Kind bekommen – beide müssen lachen. Das gehört sich natürlich nicht, man lacht nicht, wenn Gott kommt und schon gar nicht über Gottes Worte.  Aber es scheint sich etwas gelöst zu haben bei den beiden, denn übers Jahr haben sie ein Kind und nennen ihn Isaak, das heißt „Sohn meiner Freude“ oder „Sohn meines Lachens“. Und man kann sich gut vorstellen, wie Gott nun gemeinsam mit diesen beiden lacht.
Andererseits finde ich Lachen auch nicht immer angemessen, es ist Nerv tötend, wenn jemand nichts ernst nehmen kann, sich mit Humor alles vom Leibe hält oder nicht zulässt, dass etwas Tieferes oder Konstruktives entsteht, auch boshafter Humor gefällt mir nicht (immerJ). Es ist gut, wenn man eine so gestärkte Persönlichkeit hat, dass man beides voneinander trennen kann. Paulus schreibt einmal über die Freiheit eines gläubigen Menschen: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient dem Guten“ und Martin Luther ergänzt, dass es wichtig ist auf die Schwachen und Verletzlichen Rücksicht zu nehmen. Beides gehört zusammen, nur, ganz genau weiß man nicht, ob das, worüber man sich ärgert, einem nicht doch noch den Horizont eröffnen kann. In diesem Sinne: Je suis Charlie!