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Andacht- und Predigt Archiv

Glauben in Krisenzeiten

Veröffentlicht am Fr, 20.03.2020
von Sabine Hering

Dies hat eben nicht nur gute Seiten. Doch was gibt uns als Christen in solchen Krisenzeiten Halt und wie können wir unseren Mitmenschen Mut machen?
Eine meiner Lieblingsgeschichten ist die der Sturmstillung im 8. Kapitel des Lukasevangeliums: Jesus fährt mit seinen Jüngern im Boot über den See. Während der Fahrt schläft Jesus ein. Als ein starker Sturm das Boot trifft und Wasser ins Boot schwappt, wecken die Jünger in dieser großen Gefahr Jesus auf. Jesus steht auf, bedroht den Wind und die Wellen, worauf sich diese legen und es ganz still wird.
Da ich vor Jahren in Schweden beim Kanufahren selbst ein Unwetter mitten auf einem See miterlebt habe, kann ich annähernd die Situation der Jünger nachvollziehen. „Wie kann Jesus schlafen, wenn sie in so eine Gefahr geraten?“, könnte man fragen, „wie leichtfertig ist das?“. Ich glaube, Jesus schlief, weil er ein festes Vertrauen hatte. Einerseits in seine Jünger, die als Fischer Profis der Seefahrt waren, andererseits in Gott, weil er wusste: Mein Leben ist in Gottes Hand. Mir geschieht nichts, was nicht Gottes Wille ist. Die Jünger aber hatten Angst, vielleicht, weil sie wussten, wie gefährlich so ein Sturm sein kann. Angst ist prinzipiell eine nützliche Sache und da, um uns vor Gefahren zu warnen. In der Zeit der Corona-Krise haben einige Angst, es könnte auch sie treffen. Und diese Angst ist verständlich. Auch die Regierung hat Angst, man könne ihr Versäumnisse vorwerfen und verordnet deshalb Maßnahmen für die Allgemeinheit. Auch das ist verständlich, denn das Virus ist hoch ansteckend und unberechenbar. Gefährlich kann es jedoch werden, wenn die Angst unverhältnismäßig wird, durch Hamsterkäufe mancher Menschen andere leer ausgehen, die eigentlich dringend auf bestimmte Dinge angewiesen sind.
Wie können wir nun mit der Angst umgehen? Jesus dient uns als Beispiel: Vertrauen! Wie Jesus den Jüngern als erfahrene Fischer vertraute, so können wir den Fachleuten vertrauen. Wir können darauf vertrauen, dass die Regierung Entscheidungen zum Schutz aller trifft und deshalb den Verordnungen folgen. Und wir können als Christen Gott vertrauen. Wie Jesus sich bei Gott sicher wusste, so können wir darauf vertrauen: Gott ist der Herr über Wind und Wellen; auch über die Wellen der Corona-Krise. Er hält unser Leben in seiner Hand. Lasst uns in dem Vertrauen leben und diese mutmachenden Worte weitergeben: Jesus sitzt mit im Boot!

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