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Andacht- und Predigt Archiv

Dankbar sein

Veröffentlicht am Fr, 22.04.2016
von Herbert, Pastor i. R. Seeger

Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Lust an so und soviel Toten beeindruckend ist, wenn solche Meldungen wieder und wieder wiederholt werden. Der Leser oder Zuschauer muss den Eindruck bekommen, wir leben in einer katastrophalen Welt.

Es wundert mich nicht, dass wir Menschen uns in einem ähnlichen Zustand wähnen. Was ist da nicht alles schlecht? Unsere Lebensmittel sind manchmal belastet, die Luft ist schlecht, die Gefährdung durch Terroristen ist nicht auszuschließen und, und, und. Wer sich ständig mit dem Bedrohlichen beschäftigt, wird seines Lebens nicht mehr froh. Was tun?

Kopf in den Sand stecken ist töricht. Wir müssen die Gefährdungen zur Kenntnis nehmen. Aber ich plädiere für ein Gegengewicht. Ich las von einem Vorschlag, täglich mindestens drei Zettelchen zu schreiben, worüber man sich freut und wofür man dankbar ist. Ich bin bescheidener. Überlegen wir am Ende des Tages, wofür wir dankbar sind und schreiben das auf. Das können Zettel sein, aber auch ein Kalender tut den Dienst. Ein paar Beispiele?

Danke, dass ich aufstehen darf und alle Glieder bewegen kann. Schön, dass ich mich im Bad frisch machen und mir zum Anziehen etwas Passendes aussuchen kann. Danke, dass ich eine Arbeitsstelle habe und pünktlich meinen Lohn bekomme.

Und nach der Arbeit? Genießen Sie es einmal bewusst, Ihre Wohnungstür aufzuschließen und ein Zuhause zu haben. Das sind doch alles Selbstverständlichkeiten. Wirklich? Und wenn ich krank bin? Dann finde ich einen Arzt, der mir Medikamente verschreibt und mir hilft. Und wenn ich einsam bin, kann ich jemanden anrufen oder einen Besuch machen. Oder ich kaufe mir einen bunten Blumenstrauß und freue mich daran. Die Aufzählung ist unvollständig. Aber ich empfehle Ihnen, probieren Sie es einmal aus. Zuerst nur für eine Woche, dann für einen Monat. Ich bin überzeugt, dass Ihr Leben heller und freundlicher wird. Ich kann meinen Dank auf einen Zettel schreiben, und ich kann die Hände falten und zu Gott beten wie der Psalmist: „Ich danke dem Herrn, denn seine Güte währet ewiglich.“

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