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Kunst in der Kirche


Kunstfenster

Der zentrale Blick in unserer Kirche richtet sich auf das Kunstfenster im Altarraum. Walter Kohler hat es für unsere Kirche geschaffen.
Er war eines der vielen Kinder eines Stuttgarter Pfarrers und als einziger des Theologenhauses in den frühen Zwanzigerjahren zur freien Kunst gestoßen. Leider ist er im Krieg durch eine Fliegerbombe ums Leben gekommen.

Das Kunstfenster zeigt wichtige Stationen aus dem Leben Jesu:
Geburt im Stall zu Bethlehem und die Kreuzigung auf Golgatha unter der Überschrift „In allen Dingen den Brüdern gleich“.


Auf der rechten Seite ist die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer dargestellt und die sieghafte Auferstehung. Es ist der geglaubte Christus: „Der Herr der Herrlichkeit“.


 

 

Eine Bildbeschreibung: Triptychon "Trinitas"

Am Ostersonntag 2004 überreichte die Künstlerin Inge Wanner der Auferstehungsgemeinde ihr Triptychon "Trinitas". Schon während Ihrer Engel-Ausstellung in unserer Kirche im Advent 2003 hatte die Künstlerin ihrem Werk seinen Ort bestimmt: vorne rechts, über dem Durchgang zum Pfarrhaus, als imaginäre Fortsetzung der Fensterreihe.

Farben und Formen prägen unser Empfinden. Über ihre Aussagekraft, über ihre Sinnlichkeit nehmen wir am Geheimnis der Schöpfung teil.
Das Symbol für die Dreieinigkeit - Trinitas - das gleichseitige Dreieck, steht für den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist und ist in der größten Helligkeit des Bildes platziert.
Der Mittelpunkt des Dreiecks ist ein punktuelles Zentrum, von dem eine Linie den mittleren Teil der Trilogie berührt. Diese Linie verbleibt im Mittelteil, die auf Gott, den Vater, hinweist. Die linke Linie zeigt auf den linken Teil der Trilogie, die dem Sohn zugeordnet ist, und die rechte Linie ist ein Hinweis auf den heiligen Geist im rechten Teil.
Wenn man diese Linien weiter verfolgt, erhält man wiederum, mit der Grundlinie zusammen, das Dreieck. Die gesamte Trilogie ist auf diesem System aufgebaut.
Auf der linken und rechten Tafel ergeben die von außen nach innen gerichteten Linien ebenfalls ein Dreieck, dessen Grundlinie außerhalb der Bildtafeln liegt.
Vom Zentrum ausgehend weisen breiter werdende Lichtbündel auf die linke und die rechte Bildtafel. Von links oben kommend erscheint in einer offenen Dreiecksform das Symbol der Dreieinigkeit in einem lichten Gelb. Die Form ist offen, um der Empfindungsskala bei der Zuordnung zu Jesus Christus Raum zu geben.
Auch im rechten Bildteil, noch prägnanter, wenn auch schmal, fast wie ein Blitz, ist ein gelbes Dreieck als Zeichen für den Heiligen Geist. Auch hier ist die Linienführung von oben kommend, ebenfalls offen, um Raum zu geben für nicht Erkennbares, für Gedachtes.

Die Farben der Trilogie beinhalten ebenfalls Symbolik. Weiß ist die Farbe der Seligen, der Engel, der Auferstehung. Dieser reinen Farbe ordne ich die Weisheit und die Erkenntnis zu. Ein weiter heller Raum umfasst den gesamten mittleren Teil und setzt sich links und rechts fort. Er ist in zartestem Blau gemalt, wie Luft, wie die Weite des Universums, und symbolisiert Nicht-Fassbares, Unendliches - symbolisiert den Glauben.
Die linke und die rechte Bildtafel tragen vorwiegend die Farben Dunkelblau für Wasser, helleres Blau für Himmel und Grün für Erde. Helles Gelb symbolisiert Christus, den Sohn im linken Teil und den Heiligen Geist im rechten Teil. Die Farbe Violett, die sich aus Rot und Blau zusammensetzt, charakterisiert die Verschiedenheit der Menschen. Deshalb sind die christlichen Gemeinden im linken Teil der Trilogie durch einen violetten Kreis dargestellt. Dieser ist durchdrungen von der Helligkeit, welche vom Zentrum ausgeht. Das Christussymbol ist über allem, über Luft, Wasser, Erde und Menschen. Eine violette Kristallform im rechten Bildteil soll die Berührung des Heiligen Geistes mit den Menschen darstellen.
Ein prägnantes Goldgelb umfasst in sieben sichtbaren Feldern, wie ein siebenarmiger Leuchter, das Symbol der Dreieinigkeit. In einer gedachten Fortführung würde sich ein Lichtkreis um das Zentrum herum ergeben. Der sichtbare Teil des Lichtkreises wird gehalten von einer Art Metallstange. Es ist dies der einzige Hinweis auf menschliches Handeln, nämlich das Licht zu fassen und zu bewahren.
Ein weiterer Aspekt der Trilogie ist die Aussage "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben". Sowohl die Äste des Weinstocks ergeben in ihrer Anordnung jeweils das Dreieinigkeitssymbol, auch die Früchte des Weinstocks selbst tragen diese Form und auch die Felder, auf denen sie in die Höhe wachsen.
Das Ganze zu erfassen und in Übereinstimmung zu bringen mit den eigenen Innenbildern muss dem Betrachter überlassen bleiben. Aus der Vielfalt unserer Erde tragen wir wunderbarerweise ein Stück in uns. Wir brauchen nur darauf zu achten, was in uns Helligkeit, Wärme, Luft, Klänge, Worte oder Farben auslösen.
Inge Wanner, 2004

Im Jubiläumsjahr wurde beim Gemeindefest am 12. Juli 2009 ein Triptychon enthüllt, gerschaffen von Inge Wanner für die Rückwand der Kirche.


Triptychon in religiös-symbolischer Farbgebung.
Der Herr segne deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit


Die Gestaltung des Hauptteils wurde durch den Liedvers angeregt
Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet,
der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet.
Denke daran, was der Allmächtige kann,
der dir mit Liebe begegnet.


Der Segen und die Liebe Gottes ergießen sich von der Höhe auf uns, die Gemeinde, auf alle Menschen in einem vielschichtigen, großen, roten Strom. Rot ist die Farbe der Liebe. Davor befindet sich ein Lichtkreis, siebenfach gegliedert, in Gelb und Weiß. Gelb und Weiß mit ihrer hohen Leuchtkraft sind ein Symbol für das von Gott geschaffene Licht, ohne das kein Leben auf Erden möglich wäre, darüber hinaus auch für höchste Weisheit. In einer gedachten Fortführung würde sich der Lichtkreis um das Zentrum herum zusammenschließen.
Die Farbe blau-grau des Himmels gibt nicht nur die Tiefe des Alls in seiner Unendlichkeit wieder, sondern ist auch ein Zeichen für Vergänglichkeit.

Denn Er hat seinen Engeln befohlen über dir,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

Dieser Text aus dem Alten Testament war die Vorgabe zu den beiden Seitenteilen.

Der Engel der linken Seite, rot gehalten, mit seinem offenen, liebenden Herzen, wirkt lebendig, aufgeschlossen und voller Energie.
Rot, die Farbe der Liebe, steht auch für Lebenskraft und Vitalität.

Der Engel der rechten Seite zeigt sich in seinen Blautönen, als sei er in einer anderen Dimension – in sich geschlossen, ruhig und nach innen gesammelt. Die Farbe Blau ist ein Symbol für Tiefe und Durchdringung.

Über beiden Engeln leuchtet ein starkes Orange-Gelb, wiederum als Sinnbild des Lichtes. Beide Engel sind der Kirchentüre zugewandt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben ..., sagt Christus.
Die Gemeinde wird durch die Früchte tragenden Reben in allen Teilen des Triptychons dargestellt.

Das Symbol der Dreieinigkeit in Form eines gleichseitigen Dreiecks – wie in der ersten Trilogie – befindet sich in der allerersten Farbgebung in der Mitte des Mittelteils und war lange Zeit sichtbar. Durch die vielschichtige Übermalung und Überlagerung der Farben ist das Trinitaszeichen heute nicht mehr zu sehen, jedoch zweifelsfrei vorhanden.

Ich nutze die Ausdruckskraft der Farben und deren Symbolik, um Gottes allgegenwärtige Liebe sichtbar zu machen.
Inge Wanner, 2009