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Das Pressearchiv unserer Gemeinde

Wirtschaft und Kirche brauchen einander

Veröffentlicht am 15.11.2004
in Ludwigsburger Kreiszeitung

 Erstes Dialogforum bringt Geistliche und Unternehmer an einen Tisch

(vA) - In den letzten Jahrzehnten war das Verhältnis von Kirche und Wirtschaft nicht immer ungetrübt. Zu oft hat man wirtschaftlichen Erfolg und ethisches Handeln als Gegenüber gesehen, mehr übereinander geredet als miteinander. Dass dem nicht so sein muss, bewies das Dialogforum Kirche und Wirtschaft.
Geladen hatte der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) ins Gemeindehaus der Auferstehungskirche.
Launiger Dialog
Mit einem launigen Dialog im Stil 'Hausser und Kienzle' führten Christoph Mehl und Falk Schöller ins Thema ein. Beide sind als 'Personaler' in der Industrie und als Pfarrer im Ehrenamt in Kirche und Arbeitswelt gleichermaßen zu Hause. In einer ersten Runde nahmen dann zu vorgegebenen Fragen Stellung: Dr. Heinz Werner Schulte, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Ludwigsburg, Jürgen Giesecke, Personalchef bei Beru, Erhard Biedebach, der Leiter Personal und Finanzen der Werzalit AG, Helmut Ernst, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Lotter, der Gemeindepfarrer und Landessynodaler Manfred Rohloff (Oßweil) und die beiden Pfarrer im Ehrenamt Mehl und Schöller.
Fragen, die provozieren
Die gestellten Fragen wollten bewusst provozieren. 'Wer hält Unternehmen und Kirche zusammen?', wurde da gefragt, oder 'Ist wirtschaftliches Handeln menschenfreundlich - ist ethisches Handeln wirtschaftlich?' 'Machen Unternehmen lebenstauglich - machen Pfarrer arbeitstauglich?' 'Stiften Unternehmen Sinn - arbeitet Kirche erfolgreich?', hießen weitere Fragen.
Wer Konfrontation erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die meisten Podiumsteilnehmer betonten zwar die Unterschiede zwischen kirchlichem und wirtschaftlichem Handeln, sahen aber auch viele Überschneidungen und Gemeinsamkeiten. Sie stimmten dem Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Jochen Haller, zu, der in einem Grußwort gesagt hatte: 'Wirtschaft und Kirche brauchen einander.'
Weitere Foren sollen folgen
So hatte der Moderator Michael Lehmann von der Redaktion vom SWR 1 an diesem Abend leichtes Spiel. Weil viele Fragen nur angerissen wurden, könnten weitere Dialogforen dieser Art sinnvoll sein. Ein aus dem Publikum immer wieder angesprochenes Thema könnten dann die Chancen und Risiken der Globalisierung für Kirchen und Wirtschaft in diesem Land sein.

Ludwigsburger Kreiszeitung

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