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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sontag: Leben ohne Vorurteile

Veröffentlicht am Sa, 23.06.2018
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

Wer kennt nicht wenigstens einen Witz über Angehörige des öffentlichen Dienstes. Ich erinnere mich an einen Onkel, in leitender Stellung in der Privatwirtschaft tätig. Er ergötzte sich an Witzen über Beamte. Er hatte 4 Kinder und bekam die „Höchststrafe“ für seine abfälligen Äußerungen: 4 Schwiegerkinder aus dem Bereich des öffentlichen Dienstes. Das brachte sein Umfeld zum schmunzeln.

Heute ist – das ist kein Witz - der von den Vereinten Nationen seit 2003 jährlich ausgerufene Tag des öffentlichen Dienstes. Es soll u.a. ein Tag des Dankes sein für all die Frauen und Männer, die im öffentlichen Dienst arbeiten und durch ihre Arbeit Grundlegendes für das Zusammenleben und die Sicherheit in unserem Land tun. Ihr Dienst ist ein wertvoller Beitrag für das Leben in unserer Gesellschaft, die ohne öffentliche Verwaltung, Justiz, Polizei und Militär nicht denkbar ist.

Und wie über manche anderen Gruppen existieren eben auch Vorurteile über Beamte. Neben den Blondinen und Ostfriesen stellen sie die am stärksten vertretene Gruppe in Witzen. - Wie war das nochmal mit dem Aquarium, das zu viel Unruhe ins Amtszimmer bringt? - Aber lassen wir das.

Am Beginn der Geschichte der christlichen Kirche stand einer, der immer zuerst auf die zuging, die mit Vorurteilen behaftet waren. In der Bibel wird davon erzählt, dass dieses Handeln des Wanderpredigers Jesus zu empörten Reaktionen bei den vermeintlich besseren Bürgern führte: „Wieso geht er zu diesen Typen und schenkt ihnen solche Beachtung? Muss das sein?“ „Ja, das muss sein“ sagt Jesus. „Mich interessieren nicht Vorurteile und verachtende Taten und Worte, mich interessieren die Menschen.“

Angenommen, dieser Jesus würde heute durch unser Land ziehen. Und als erstes ginge er zu … - gerade zu dem, dem ich abschätzig begegne. Ja das könnte ein Beamter wie der Zöllner Zachäus in der Bibel sein. Es könnte auch ein Nachbar, ein Bettler, ein Flüchtling oder ... sein. Ein vorurteilsfreies Interesse an Menschen bringt eine Gesellschaft in jedem Fall weiter!

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