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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag

Veröffentlicht am Sa, 25.08.2012

Gewitterstimmung am Bodensee – ein beeindruckendes Schauspiel! In der Ferne kündigt sich das Gewitter mit einem Grummeln an, man sieht eine schwarze Wolkenwand, die über den See heranzieht. Erste Blitze zucken über den Himmel; noch ist es drückend warm, aber starke Windböen lassen keinen Zweifel daran, dass das Gewitter sich bald entladen wird. Einzelne dicke Tropfen klatschen auf den Boden; als faszinierter Beobachter zieht man sich jetzt besser an einen sicheren, trockenen Ort zurück. Und wenn dann alles vorbei ist, wenn die Wolken vor der Sonne sich verziehen, lässt es sich in der frischen gereinigten Luft wieder tief durchatmen.
 „Gewitterstimmung“ ist zu einem Begriff geworden, der auch für zwischenmenschliche Spannungen verwendet wird. Da kann es manchmal ganz schön knistern und grummeln, bevor es dann in einem großen Krach zur Entladung kommt. Und so ein reinigendes Gewitter hat ja oft etwas Heilsames. Danach sieht manches wieder anders aus, klarer eben und nicht mehr so bedrohlich.
Doch manchmal bleibt es beim Grummeln, das kein Ende nehmen will; bei dunklen Wolken, die sich nicht mehr verziehen. Die Gewitterstimmung vergeht nicht, es bleibt heiß und
(be-)drückend. Wenn ich selbst Teil eines solchen Gewitters bin, dann möchte ich mich vom Apostel Paulus ermutigen lassen, zu einer „Wetterverbesserung“ beizutragen: Er schreibt in seinem Brief an die Epheser (4, 26): „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen!“
Lasst nicht zu, dass Spannungen, die zwischen euch und euren Mitmenschen bestehen, den Tag überdauern. Klärt sie, damit ihr gemeinsam wieder tief durchatmen könnt.
Gewitter, die über den See heranziehen, kommen einfach auf uns zu; den anderen sind wir nicht machtlos ausgeliefert!Pfarrer Matthias Bauschert, Evangelische Kirchengemeinde Ludwigsburg-Hoheneck

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