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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Zeichen der Hoffnung

Veröffentlicht am Sa, 28.03.2020
von Kerstin Gottfried

Haben sie sie auch schon entdeckt? In Asperg kann man an manchem Fenster einen bunten Regenbogen sehen. Eine Aktion von Kindern für Kinder. So kann man auf dem Spaziergang sehen: "Auch in diesem Haus wohnen Kinder, die gerade Zuhause bleiben und nicht in die Schule oder in den Kindergarten oder auf Spielplätze gehen." Wir haben uns gleich an die Arbeit gemacht- gegen die Langeweile und den Lagerkoller - und haben einen Regenbogen gebastelt und so aufgehängt, dass man ihn von der Straße aus erkennen kann.

Ich glaube, dass wir gerade in diesem historischen Moment den wir erleben, in dem ein kleiner, mit den Augen nicht zu erkennender Virus unsere Welt auf den Kopf stellt, Zeichen der Hoffnung und Zuversicht brauchen. Wie gut passt da der Regenbogen! In der Bibel lesen wir, dass nach der Sinflut, Noah einen Altar baute und Gott für die erlebte Rettung von der Naturkatastrophe dankte. Und Gott wendet sich Noah zu und verspricht ihm: "Ich werde niemals wieder alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe. Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht" (1.Mose 8,22). Gott schließt einen Vertrag mit Noah, der für die gesamte Menschheit und für alle Zeit Gültigkeit besitzt. Etwas weiter im Text lesen wir:  "Meinen Bogen (Regenbogen) habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde." (1. Mose 9,13). So soll uns der Regenbogen eine Erinnerung sein an Gottes Loyalität zu uns. Gott ist gerade auch in Krisenzeiten für uns da und will uns Hoffnung und Zuversicht schenken. An diesem Sonntag feiern wir Palmsonntag und läuten damit die Karwoche ein. Wir erinnern uns wie Jesus in Jerusalem einzog,  das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern feierte, zum Tode verurteilt wird durch das Kreuz und stirbt. Eine Woche, in der viele Christen es gewohnt sind sich in der Kirche zu versammeln und gemeinsam das Abendmahl feiern. Gemeinschaft erleben und im Abendmahl  schmecken, dass Gott für uns ist und uns nicht verlässt, auch in schweren Zeiten. Jesus hat gesagt, dass immer wenn wir Abendmahl feiern, und an ihn und sein Leben denken, es ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht sein soll. Ein Zeichen dafür, dass Gott die Nähe zu uns sucht. Er möchte alles was uns von ihm trennt ausräumen und uns Kraft und Zuversicht schenken. Eine Zeichen dafür, dass er uns liebt, als einzelnen Menschen und als Menschheit.

Was besonders schmerzlich ist, ist die Tatsache, dass wir das in diesem Jahr nicht in Gemeinschaft mit anderen erleben können. Was wir tun können ist, Gottesdienste über Fernsehen und Internet anschauen, im Familienkreis gemeinsam die Passionsgeschichte lesen, mit anderen über Telefon und digitale Medien kommunizieren, oder einmal wieder einen Brief schreiben.  Wir können uns fragen, was für uns  Zeichen der Zuversicht und Hoffnung sind und wie wir diese kreativ weitergeben, ohne in direkten Kontakt mit anderen zu treten. Warum nicht einen Regenbogen basteln und ihn ans Fenster hängen, so dass alle die daran vorbeigehen sehen:

Gerade in Zeiten der Not, wenn dunkle Wolken über das Land ziehen, gilt Gottes Versprechen: Er ist für uns da.

                                    

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