Zum Sonntag: Xondheit isch s’Wichtigschte!

Veröffentlicht am Sa, 23.03.2019
von Albrecht Häcker
Geschäftsführender Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Ludwigsburg-Poppenweiler

„Xondheit isch s’Wichtigschte!“ entgegnete mir einmal eine Seniorin, als ich ihr zum Geburtstag „Gottes Segen“ wünschte. Ich war zunächst sprachlos, doch ihre Aussage ging mit mir und bewegte mich auch später noch.

Wer einmal längere Zeit nicht gesund war, schätzt wieder besonders, was sonst gern als selbstverständlich angenommen wird. Weiß wert zu schätzen, was es bedeutet, ohne Einschränkungen oder verminderte Leistungsfähigkeit den Alltag zu bestehen. Wer krank ist, wird in seinem Lebensablauf empfindlich gestört und eingeschränkt. Besonders Sozialkontakte werden als erstes zurückgefahren. Insofern stimmt es schon, dass Gesundheit ein äußerst wertvolles und wichtiges Gut ist!

Was aber, wenn sich dieser unbeschwerte Zustand nicht mehr wieder herstellen lässt? Sind Menschen mit eingeschränkter Gesundheit auch Menschen mit eingeschränktem Wert? Sinkt ihre Würde, weil sie nicht mehr wie gewohnt oder gewollt funktionieren?

Die Bibel nennt für ein gelingendes Leben in Würde auch etliche Ziele (bei denen erstaunlicherweise die Gesundheit fehlt): „Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22). Das mag sich in Teilen altmodisch und leicht verstaubt anhören – aber Hand aufs Herz: Wieviele dieser Ziele würden Sie gerne erleben und umsetzen?

Ich für mich strebe die genannten Ziele an, so gut ich es kann. Und manchmal nehme ich dafür das Versprechen Gottes in Anspruch, mir dabei zu helfen. Es drückt sich aus in dem Segen, der am Ende eines jeden Gottesdienstes zu hören ist: „Der Herr segne dich und behüte dich und gebe dir Frieden!“