Zum Sonntag: Wie geht es Ihrer Seele?

Veröffentlicht am Sa, 04.08.2012

Sie meinen, das ist eine ungewöhnliche Frage? Da haben Sie wohl Recht, denn meistens werden wir anders gefragt. Zum Beispiel: Wie geht es Ihrem Rücken? Oder: Wie geht es Ihren Kindern? Oder: Wie geht`s im Beruf?
Aber nach der Seele wird selten gefragt. Auch nicht in den Ferien, wo man doch so gern die Seele baumeln lässt.
Dabei ist die Seele doch das Wichtigste. Nichts Körperliches ist damit gemeint, sondern etwas, das irgendwie und irgendwo in uns steckt. Unsichtbar für die Augen und Röntgenschirme, aber mit dem Herzen klar zu erkennen. Nicht zu begreifen, aber deutlich zu spüren.
Seele ist etwas, das wehtun kann, auch wenn das Gesicht lächelt. Eine verletzte Seele kann einen gesunden Menschen krank machen. Und umgekehrt: Eine starke Seele kann einen kranken Menschen zur Heilung verhelfen. Denn die Seele kann Hoffnung haben, obwohl die Aussichten schlecht sind. Und manchmal weiß die Seele mehr als tausend Argumente.
Also: Wie geht es Ihrer Seele? Wenn kein anderer Sie fragt, dann fragen Sie sich doch einmal selbst. Und kümmern Sie sich auch ein bisschen um Ihre Seele. Und eben nicht nur um den Rücken, die Kinder, die Arbeit usw..
Tun Sie etwas für Ihre Seele. Was genau das sein kann, müssen Sie selbst ausprobieren. Das kann ein Gebet sein, in dem Ihre Seele ein offenes Gespräch mit ihrem Schöpfer führt, oder eine Joggingrunde, bei der Sie Gedanken und Seele spazieren gehen lassen. Das kann eine Mittagspause im Park sein. „Du meine Seele singe“, heißt es in einem Lied von Paul Gerhardt – vielleicht ist Gesang oder Musik das Richtige für Ihre Seele? Aber Sie werden es schon selbst merken, wo und zu welcher Gelegenheit Ihre Seele aufatmet.
Ich wünsche Ihnen erholsame, entspannte Sommertage und Balsam für die Seele!