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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Weinstock und Reben

Veröffentlicht am Sa, 26.10.2013

Gehen Sie in diesen Herbsttagen auch so gerne in den Weinbergen in unserer Umgebung spazieren? Es ist eine Freude, die reifen Trauben zu sehen, auch das Ergebnis viel mühsamer Arbeit. Und wenn es dieses Jahr wohl nicht so viel Wein gibt, so soll er doch sehr gut werden.

Mit den Weinstöcken und den Reben haben wir ein schönes und wichtiges biblisches Bild vor uns, ein Bild dafür, woher unsere Kraft kommt. Viele Menschen sind heute auf der Suche nach Orientierung, Werten und Sicherheit.

Der Weinstock, der fest in der Erde wurzelt, gibt
Verbundenheit statt Beliebigkeit,
festen Grund statt schwankenden Boden,
Halt in aller Unsicherheit.

Dieser Weinstock trägt wunderbare Früchte. Solche Früchte werden auch von Christinnen und Christen erwartet. Menschen erwarten von ihnen zu Recht, dass sie eben nicht sind wie alle, sondern dass sie an ihren Werten und ihrem Verhalten erkannt werden können. Umso größer ist die Enttäuschung, wenn das nicht gelingt. Aber es ist ja auch nicht leicht, immer wahrhaftig, barmherzig, vergebungsbereit und freundlich zu sein.

Darum nimmt Jesus gerade dieses Bild, um klar zu machen: ihr müsst nicht alles alleine schaffen, alles alleine tragen, alles alleine klären. „Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben“. Von dort bekommen wir neue Kraft, wo unsere nicht reicht. Wenn wir uns an Gott mit Gebet, Klage oder Dank wenden, fließt die Kraft dahin, wo wir Unterstützung brauchen. Und dann wächst reiche Frucht, freilich nicht ohne eigene Arbeit an sich selbst. Diese Früchte werden dann nicht nur die Menschen um uns genießen, sondern auch wir selbst.

Fröhliche Weinbergspaziergänge wünscht
Kerstin Vogel-Hinrichs, Pfarrerin an der Michaelskirche in Asperg.

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