Zum Sonntag: Was haben wir gemeinsam?

Veröffentlicht am Sa, 19.05.2018

„Die sind doch so weit weg!“ „Niemand spricht deren Sprache!“ „Was haben wir schon gemeinsam?“ „Haben wir nichts Wichtigeres zu tun?“

Bedenken, die immer wieder geäußert werden, wenn es um die Partnerschaft des evangelischen Kirchenbezirks Ludwigsburg mit dem presbyterianischen Kirchenbezirk Pjöngjang in Südkorea geht. Bedenken auf beiden Seiten, übrigens.

Doch von der ersten Begegnung an erleben wir: es geht! Wir verstehen uns, ob mit, ob ohne Worte. Wir haben eine große Gemeinsamkeit: wir sind Christen. Es gibt so viel, was wir einander zu sagen haben. Und selbst, wenn wir nicht miteinander sprechen können, können wir doch miteinander singen. Die einen auf Deutsch, die anderen auf Koreanisch. „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ und „Vertraut den neuen Wegen“. Der Funke springt über: Plötzlich sind wir miteinander verbunden, spüren, was uns alle trägt.

Wir erfahren Pfingsten bei jeder Begegnung. Erleben, dass Gottes Geist Menschen zusammenbringt, über alles Trennende hinweg. Dass er uns Menschen schenkt, die übersetzen können. Nicht nur die Worte, sondern auch die Kultur. Und so erzählen wir einander von der Sehnsucht nach Wiedervereinigung und Frieden auf der koreanischen Halbinsel, von Diakonie und Reformation.

Wir zeigen einander, was uns wichtig ist, und sehen das Eigene plötzlich mit anderen Augen. Immer besser verstehen wir einander - mit Worten oder mit Händen und Füßen. Wir feiern, beten und schmausen zusammen unter dem einen Himmel als Geschwister.

Wie schön, dass wir das morgen an Pfingsten mit der Delegation aus Korea feiern können!