Sie sind hier: Gemeindebrief > A - Z > Predigt + Andacht - Archiv

Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Was eine kleine Fähre und mein Glaube gemeinsam haben

Veröffentlicht am Sa, 24.10.2015
von Jörg Nabor
Pastor / Evang. freikirchlich, Sonstige Dienste

Neulich hat mich jemand gefragt, was mir eigentlich mein Glaube bedeutet. Mir fiel dazu folgendes Bild ein: die »Bac du Sauvage«, eine kleine Fähre in der Camargue im Süden Frankreichs. Das Besondere an dieser kleinen Fähre, die gerade einmal acht Autos gleichzeitig transportieren kann: sie wird beim Überqueren der »Kleinen Rhône« an einem Drahtseil geführt, das quer über den Fluss gespannt ist. Die Strömung ist an dieser Stelle sehr stark und in dem Moment, wo die Fähre vom Ufer ablegt, wird sie ein deutliches Stück mit dem Strom flussabwärts getrieben. Doch hat die Fähre erst einmal die Mitte des Flusses durchquert, zieht sie sich an dem Drahtseil wieder flussaufwärts. Schließlich erreicht sie sicher die gegenüberliegende Anlegestelle. Glaube bedeutet für mich, mitten im Strom und in den Wirbeln des Lebens zu stehen und dabei einen festen Ausgangs- und einen sicheren Anlegepunkt zu haben. Der Ausgangspunkt meines Lebens ist die Zusage Gottes, dass er mich gewollt hat, dass ich sein genialer Gedanke sein darf und dass er mich von Anfang an geliebt hat. Das verleiht meinem Leben unumstößlichen Wert und Würde. Der Anlegepunkt meines Lebens ist die Zusage Gottes, dass er mit mir zum Ziel kommt, dass er in Jesus Christus den Tod überwunden hat und dass auch ich einmal ewig mit ihm leben werde. Zwischen diesen beiden Punkten zieht und strömt es manchmal ganz gewaltig, das Leben ist zeitweise ganz schön turbulent. Aber mich an diesen beiden Punkten fest zu wissen, gibt mir Halt, Zuversicht, Freude, Freiheit und Erwartung, was Gott tun wird. So gestaltet sich mein Glaube.    

Zur Übersicht

Die wöchentlichen Andachten
evangelischer bzw. ökume-
nischer Autorinnen und Autoren (Angedacht KWZ
und Zum Sonntag, LKZ)
werden zeitnah in diesem
Archiv erfasst.