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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: ...was du norch werden kannst...

Veröffentlicht am Sa, 09.03.2013
von Georg - Pfr. i. R. Schützler

„Lass dich durch das, was du bist, nicht darüber täuschen, was du noch werden kannst. Verlache nie den Kern; er wird einmal ein großer Feigenbaum sein (aus Afrika).“Der Winter geht vorbei, das ist sicherer als das Amen in der Kirche. Die Märzsonne lockt nach draußen. Haut und Seele strecken sich wärmenden Strahlen entgegen. Ein archaischer Urimpuls sagt „Entfalte dich!“ und die Natur gehorcht. Ein Keim durchbricht die Schale und die Erdoberfläche, streckt sich, wie ein zum Himmel gerichteter Zeigefinger, dem Licht entgegen. Es wird nicht lange dauern, schon wird sich der Keim entfalten, wird Blattwerk und Blüten treiben. So und ähnlich ist die Schöpfung angelegt. All dies wird jedes Jahr neu wie ein Wunder erfahren, begleitet von den Jubelgesängen der Vögel am frühen Morgen.Trotzdem schaut manch ein Mensch traurig aus den Augen, da er sich grad wie ein Erdwurm fühlt, versunken im Arbeitsacker oder gar im Acker der Sorgen und Leiden des alltäglichen Lebens. Die Gesetze der Schwerkraft scheinen übermächtig zu sein. Es zieht ihn immer wieder auf den Boden der vermeintlichen Tatsachen.Ist das etwa unser Schicksal, immer tiefer zu sinken, angst- und sorgenbefrachtet, abgekoppelt von der Natur? Dem hat vor 2000 Jahren Jesus in der Bergpredigt widersprochen: „Warum macht ihr euch Sorgen um …? Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, doch ich sage euch: Nicht einmal König Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Habt ihr so wenig Vertrauen?“Wir dürfen also teilhaben am vor uns liegenden Frühling, müssen nicht abseits stehen mit traurigem Blick. Wir sind berufen, ein Feigenbaum zu werden oder eine andere Pflanze im göttlichen Garten. Von uns wird nur ein erwartet: Vertrauen! 

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