Zum Sonntag: Unsere Herausforderung

Veröffentlicht am Sa, 13.07.2013
von Peter Förster
Pastoralreferent / Kath. Kirche, Sonstige Dienste

Wohin geht es mit der Kirche angesichts des wachsenden Desinteresses in der Gesellschaft an Kirche und des Rückgangs der Gottesdienstbesucher? Bei meiner Auseinandersetzung mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde mir bewusst, dass die Frage selbst schon falsch gestellt ist. Kirche ist kein Selbstzweck. Sie darf nicht um sich selbst kreisen, sondern ist „Zeichen und Werkzeug (=Sakrament) für Gottes Heil in der Welt“.Als Christen sind wir herausgefordert, die Fragen der Menschen ernst zu nehmen. In einer Gesellschaft, die sich raschen Veränderungen aussetzt (Transformationsgesellschaft), müssen wir fragen, was aus den Beschleunigungsverlierern wird, den Armen und den Ausgebrannten? Wer kümmert sich um die, die am Rand der Gesellschaft leben?Als Christen sind wir aufgerufen, von unserer Hoffnung Zeugnis zu geben (1.Petr 3,15). Christen stehen nicht für Schönfärberei und für eine verantwortungslose Bagatellisierung der Herausforderungen unserer Zeit. Die Würzburger Synode sah in der Hoffnung den Ausweis der Christen heute. Im Synodenbeschluss "Unsere Hoffnung" heißt es: "Alle unsere Initiativen messen sich letztlich am Maß der ‚einen Hoffnung, zu der wir berufen sind'. Diese Hoffnung kommt nicht aus dem Ungewissen und treibt nicht ins Ungefähre. Sie wurzelt in Christus, und sie klagt auch bei uns Christen des späten 20. Jahrhunderts die Erwartung seiner Wiederkunft ein." Auf das Zeugnis gelebter Hoffnung kommt es letztlich an.Ich möchte heute fragen, ob wir in unseren Gemeinden, Gruppen und Verbänden von dieser Hoffnung auch leben? Geben wir das Zeugnis der Hoffnung in einer Gesellschaft der Kritiker und Nörgler, der Pessimisten und Miesmacher?Peter Förster
(Pastoralreferent, Tamm)