Zum Sonntag: Palmsonntag mit dem Esel

Veröffentlicht am Sa, 12.04.2014
von Zipfel, Hans-Martin
von Eberhard Ziegler
Mitarbeiter, Evangelische Kirchengemeinde Freiberg a. N. - Pfarramt Kirche Simon und Judas -

 Unterwegs sind jetzt viele. Mit dem Bus, dem Motorrad, der Bahn, dem Flugzeug geht es über kurz oder lang auf die Reise. In der Stadt wird das Fahrrad gefördert und immer noch sind auch die eigenen Beine dienlich. Der Esel war damals in Jerusalem nicht üblich für Festumzüge. Als Lasttier wohl schon im Alltag zu beobachten. Bis heute gilt das Tier als eigensinnig und störrisch. Der alte Bileam musste es erfahren. Selbst mit schlagen und ziehen lässt sein Esel sich nicht bewegen. Aber dann geht es dem Alten auf, dass dieser Weg wohl verbaut, versperrt, ja gottlos ist. Der Esel schien es zu ahnen. Ross und Reiter, imposante Elefanten, erprobte Karawanenkamele, solche Transportmittel bevorzugten die Kaiser. Noch heute beeindrucken Reittiere bei Rossmärkten und Umzügen. Jesus kommt mit dem Esel nach Jerusalem. Daran wird am Anfang der Karwoche vor Ostern erinnert. Die Menge jubelt kurz. Doch schon bald werden sie bei der Hinrichtung dieses seltsamen Eselskönig zuschauen. Gottlose Irrwege kreuzen sich da und laufen verhängnisvoll zusammen. Man kann am Rand stehen bleiben und zuschauen. Aber auch das ist schon eine Stellungnahme. In diesen Tagen, die den Christen heilig sind, wird Jahr um Jahr der Weg von Jesus erinnert, aufgezeigt und wach gerufen. Die Frage nach meinem Lebensweg kommt unweigerlich dazu. Wo bewege ich mich gerade? Wo geht es mir gut und wo zögere ich, halte ich an oder weiß nicht weiter? Ob mein Lebensweg mit Gott zu tun hat – manchmal fällt selbst dem Esel die Antwort leichter.  Heinz-Martin ZipfelPfarrerKatholische Kirche Ludwigsburg