Zum Sonntag: Ostern

Veröffentlicht am Sa, 04.04.2015
von Bärbel Gnamm
Pfarrerin, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter -

Liebe Leserin, lieber Leser,schwer wie ein Stein fühlen wir uns manchmal – mit den Sorgen, die uns umtreiben und belasten, mit unserem Mut, der oft so klein ist, mit den Ängsten, die wir (noch) nicht bewältigen konnten, mit unseren Hoffnungen und Träumen, die sich nicht erfüllt haben.Und dann kommt ein Stein ins Rollen – wird zur Seite geschoben wie er, der Grabstein, den man vor das Grab von Jesus gesetzt hatte und der damit so viele Hoffnungen und Sehnsüchte verschlossen, ja begraben hat.Und dann kommt der Stein ins Rollen, wird weggewälzt – und setzt in Bewegung. Ostern ist der Beginn, damit kommt der Stein ins Rollen. Mit dem Sieg des Lebens über den Tod fängt alles neu an. Es bewegt sich was und ein Weg beginnt, mitten im Alltag. Das ist die große Hoffnung von Ostern und die Zusage an uns: Lass dich bewegen! Komm heraus aus den Gräbern, die du dir selbst geschaufelt hast oder die andere dir geschaufelt haben, leg die Grabtücher, die dich einschnüren, an die Seite, lass dich bewegen von dem, der den Stein weggewälzt hat, damit du neu aufatmen kannst!Leben wir Ostern im Alltag! Geben wir die Hoffnung nicht auf, auch und obwohl so vieles gegen sie spricht, wenn wir sehen, hören, erleben, wo Menschen Steine in den Weg gelegt werden, wo sie vor den Trümmern ihrer Welt stehen, weil Bürgerkriege blutig über sie hinwegziehen, weil sie abhängig sind von Menschen, die ihre Herzen versteinert haben und Macht, Rendite und Gewinn über das Leben stellen.Lassen wir uns bewegen von der Hoffnung, die Steine ins Rollen und Licht ins Dunkel bringt, die aus dem Tod ins und zum Leben ruft!Leben wir Leben, allen Toden zum Trotz.Bärbel Gnamm, Pfarrerin Kreuzkirche Ludwigsburg