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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: "Off" statt "On"

Veröffentlicht am Sa, 21.03.2015

Vielleicht kennen Sie das Gefühl, ohne Handy bin ich verloren. Kein Zugang zur Welt, zu Informationen, zu Freunden, zu Kollegen. Das verunsichert.„On“ zu sein, egal ob mit Handy, Fernsehen, Radio, CD-Player, ist „in“. Morgens vom Radiowecker oder Handy geweckt, den Tag über vom Radio bedudelt und berieselt und spät Abends vom Fernseher in Beschlag genommen. Dazwischen laufen Videospiele und Videoclips über das Handy oder werden SMS-Nachrichten abgerufen und verschickt. Es ist ganz klar: Wer nicht „on“ ist, der oder die ist  „out“. Keine Zugehörigkeit zu einer WhatsApp-Gruppe, keine SMS über das, was ich gerade so mache, keine Teilnahme am Chat, das geht scheinbar gar nicht. Schnell fühlen wir uns ausgeschlossen, uninformiert.Doch, so frage ich, was würde passieren, wenn wir uns vornehmen, einen Tag in der Woche „Off“ statt „On“ zu sein? Im Rahmen der „7 Wochen ohne“-Fastenaktion einmal einen medialen „Off-Tag“ zu versuchen? Ich könnte mir vorstellen, dass nach anfänglicher Unsicherheit und Leere, Neues in uns  wächst, neue Ideen entstehen, wir plötzlich Zeit für interessante Gespräche oder gute Bücher haben, alles, was sonst in unserem „On-Alltag“ nicht geht.„Off“ statt „On“, das könnte ein guter Versuch sein, den inneren Stimmen in uns Raum zu geben, dass wir spüren, was uns bewegt, uns umtreibt, uns Sorgen macht. Es könnte eine Chance sein, Gottes Stimme in uns wahrzunehmen, wie es in einem Lied von Christoph Zehendner heißt: „In der Stille angekommen, werd ich ruhig zum Gebet“. Offen werden für Gott, für seine Spuren in unserem Leben und in unserer Welt. Das klingt doch verheißungsvoll.„Off“ statt „On“ - das ermöglicht uns, neue Erfahrungen mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und mit Gott zu machen. Probieren Sie es einfach selber aus!Pfarrerin Claudia Hertler, Neckarweihingen

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