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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: „Not sehen und handeln“

Veröffentlicht am Sa, 26.09.2015
von Oliver Merkelbach
Dekan / Kath. Kirche, Sonstige Dienste

„Not sehen und handeln“ - so lautet das Motto der Caritas. Diesem Motto entsprechend engagieren sich derzeit viele Menschen für die ankommenden Flüchtlinge - spontan und unbürokratisch. Sie richten Quartiere für die Flüchtlinge her, verteilen Lebensmitteln, begleiten beim Gang zu Behörden, übersetzen … Was wäre unsere Gesellschaft ohne sie – diese vielen freiwillig engagierten Bürgerinnen und Bürger? Sie wäre viel ärmer. Ärmer an Gemeinsinn, ärmer an Zusammenhalt, ärmer an Solidarität.
Morgen wird in den katholischen Kirchengemeinden der Caritas-Sonntag begangen. In Gottesdiensten, Begegnungen und Gesprächen wird das Thema rund um die Situation der Flüchtlinge aktuell bedacht werden. Die Bibel kennt das Thema Flucht und Vertreibung ganz selbstverständlich. Menschen auf der Flucht und auf der Suche nach neuer Heimat ist Normalität in der Bibel. So normal, dass der Autor des Buches Levitikus sagt: „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.“ Der Hinweis auf die Erfahrung des eigenen „Fremdseins“ lädt ein zum Innehalten. Und dieses Rückbesinnen lässt uns die Menschen auf der Flucht, die derzeit bei uns anklopfen und um Obdach für Leib und Seele bitten, besser verstehen. Die Situation der vielen Flüchtlinge fordert uns als ganze Gesellschaft heraus. Und die vielen gesellschaftlichen Akteure und Gruppen sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten. Die Kirchen, ihre Caritas und ihre Diakonie stehen mitten drin in diesem gesellschaftlichen Engagement. Wer den Menschen nahe ist, der ist auch Gott nahe. Von dieser christlichen Überzeugung wissen wir uns in unserem Engagement für die Menschen getragen.

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