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Zum Sonntag: Net amol schlecht

Veröffentlicht am Sa, 13.09.2014

Net amol schlechtSchwaben gelten als maulfaul. Wer nichts sagt, sagt auch nichts Falsches. Erst mal nachdenken, bevor man loslegt. Dann neigen sie zu Übertreibungen: „Wir können alles außer hochdeutsch!“ Oder aber sie pflegen das Understatement. „Net amol schlecht“ bedeutet in Wirklichkeit: „hervorragend“ Darum ist es auch nicht einfach, mit Schwaben ins Gespräch zu kommen. Das funktioniert in der Regel nur bei einer Hocketse oder in der Besenwirtschaft. Oder bei Einschulungsfeiern, wenn die Eltern fast aufgeregter sind als die Kinder.                                                                                                                                                       Viele Mitmenschen machen sich allerdings auch einfach so auf den Weg und gehen auf andere zu. In den Arbeitskreisen für Asylsuchende und Flüchtlinge in unserem Landkreis tun sich derzeit immer mehr Freiwillige aus Kirchen, Vereinen, aus allen gesellschaftlichen Schichten und Milieus zusammen. Sie versuchen, mit den Verantwortlichen aus Landkreis und Kommunen das Nötigste, um den oft tief verstörten und erschöpften Menschen das Leben leichter zu machen. Sie versuchen Vorurteile gegenüber den Fremden abzubauen und Flüchtlingen einen Raum in unserer Gesellschaft zu geben.Sie helfen mit Handtüchern, Kämmen und Zahnbürsten, mit Jacken, Decken und Schuhen. Sie organisieren Deutschkurse und kümmern sich um Freizeitangebote für Kinder und Erwachsene. Sie hören auf fremde Schicksale. Und sie kommen ins Gespräch. Sie tun Werke der Barmherzigkeit und vermitteln etwas von der Würde, die jedem Menschen als einem Ebenbild Gottes zu eigen ist. Das ist nicht nur „net amol schlecht“. Das ist ganz hervorragend und hat unseren Respekt, unseren Dank und unsere Unterstützung verdient. Winfried Speck, Dekan, Evang. Kirchenbezirk Ludwigsburg

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