Zum Sonntag: Laudato si, mi signore

Veröffentlicht am Sa, 04.07.2015
von Alexander König, Dekan
Dekan, Kath. Dekanat Ludwigsburg

Laudato si, mi signore. Sei gelobt, mein Herr. In Schulgottesdiensten und auf Kinderfreizeiten wird gern jenes deutsch-italienische Lied gesungen, das auf den Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi (1181/82-1226) zurückgeht. Papst Franziskus, der sich bewusst als Programm diesen Namen ausgewählt hatte, gab dieses Jahr an Pfingsten eine gleichnamige Enzyklika heraus: Laudato si (siehe unter: www.vatican.va). Papst Franziskus zählt die Zerstörungen unserer Erde auf, die Erderwärmung und die mangelnde Wasserversorgung, die schlechten Lebensbedingungen in vielen Städten. Er bedauert, dass das Konsumverhalten immer weiter beschleunigt werde, um Profit auf der einen Seite, Armut auf der anderen zu produzieren. Er bittet um internationale Gespräche aller Disziplinen, der Zerstörung entgegenzuwirken: Politik und Wirtschaft müssten sich nicht gegenseitig die Schuld vorwerfen, sondern gemeinsam mit Ethik, Kultur, Religion nach neuen Bildern und Haltungen suchen. „Wir brauchen eine Politik, deren Denken einen weiten Horizont umfasst und die einem neuen, ganzheitlichen Ansatz zum Durchbruch verhilft, indem sie die verschiedenen Aspekte der Krise in einen interdisziplinären Dialog aufnimmt (Papst Franziskus, Laudato si, 197).“Um die anhaltende Hitze gut überstehen zu können nun aus dem Sonnengesang des Franziskus das Lob über die Sonne und die Freude über das Wasser zur Abkühlung.„Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne,
welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:
Von dir, Höchster, ein Sinnbild.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch (Franz von Assisi, Sonnengesang, 1.4).“Dekan Alexander König, Katholische Kirche im Landkreis Ludwigsburg