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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Keine Sorge!

Veröffentlicht am Sa, 12.09.2015

"... Darum sorget nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat". (Mt. 6, 33f).

Wenn wir uns angesichts dieser Worte aus der Bergpredigt fragen, aber was können wir tun, heute? Wie umgehen mit diesen Bildern von Menschen, denen die Sorge ins Gesicht geschrieben steht, was tun mit und für Flüchtlinge, die eine neue Existenzmöglichkeit suchen, für die es oft kein Zurück mehr gibt?  Versuchen wir, die "Sorge um" in eine "Sorge für" zu verwandeln. Öffnen wir uns für Begegnungen, Gespräche, entwickeln wir Ideen für ein Europa, das nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch eine Sorgegemeinschaft werden muss. Erinnern wir uns daran, dass einer der Glaubensväter, Abraham, ein "umherirrender Aramäer" war, noch nicht mal ein Wirtschaftsflüchtling und schon gar nicht auf der Flucht vor einem Krieg. Abraham wurde von einem Gott, den er bis dahin nicht kannte, herausgerufen, sich aufzumachen in ein fernes Land, es gab keine Notwendigkeit zum Aufbruch, zum Abbruch der alten gesicherten Existenz als diese Stimme. Eine Stimme, die später den zunächst widerwilligen Mose aufrief, sein Volk herauszuführen und in ein Land zu bringen, wo Milch und Honig fließt. Das schließlich mit Jesus einen Sohn unter sich hatte, der den Heimatbegriff ablehnte und selbst keinen Ort hatte, an dem er sein Haupt niederlegen konnte. Jesus, der Unruhestifter und Reisende, lässt nur eine Heimat gelten: zuhause sind die Menschen da, wo sie bei Gott sind. Wo sie so handeln, wie er es ihnen vorgemacht hat: zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu schauen, auf dass man alles bekommt, was man braucht zum Leben. Dazu hilft uns der Gott, der mit uns die Wächterschaft über das Sein, die Sorge um die Menschen teilen möchte, das Füreinander-Da-Sein in der einen Welt, die er allen anvertraut hat.

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