Zum Sonntag: Jahreslosung 2018

Veröffentlicht am Sa, 13.01.2018

Im Pankratium – Haus des Staunens – in Gmünd steht der Ui-Ui-Vogel. Ein Metallvogel mit offenem Schnabel in einem Glaskasten, der sich beständig um eine Stange herum dreht. Gespeist wird er von lebendigem Wasser, das über ihn hinweg in seine Glasbehausung fließt und ihn zum Schwingen bringt. Es ist nur schwer vorhersehbar und nicht zu steuern, was er macht. Doch seine Schwünge werden lahm, wenn das Wasser alt ist oder abgestanden, wenn er nicht mehr gespeist wird von lebendigem Wasser. Dieser Ui-Ui-Vogel – er ist für mich auch ein Bild für unser Leben. Wir leben es in unterschiedlichen Schwüngen und Bewegungen, selten kommt es zum Stillstand. Und wir brauchen eine Quelle, aus der es sich speist. Wir brauchen eine Quelle, damit wir nicht austrocknen, die unseren Durst stillt. Ganz grundlegend, aber auch in übertragenem Sinne. So wie der Ui-Ui-Vogel lahm wird, wenn er keine neuen Impulse bekommt, so können auch unsere Herzen und Seelen lahm werden und austrocknen, wenn sie nicht angeregt und gut versorgt werden. Daher ist es wichtig, dass wir gut für den Körper, aber auch gut für die Seele sorgen. Beiden Ruhepausen gönnen, rasten, ruhen, die Tanks wieder auffüllen, damit wir die nächste Strecke gut bewältigen können. Und viel trinken.

Vielfältigen Durst gibt es in uns auch über den leiblichen hinaus, Durst nach Anerkennung, nach Gerechtigkeit, nach Sicherheit, nach zuverlässiger Nähe und Liebe, Durst nach etwas, das uns trägt und das bleibt.

Unsere Jahreslosung sagt, wie dieser Durst gestillt werden kann: Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. (Offb 21,6)

Ganz umsonst dürfen wir nehmen und trinken. Und weitergeben. Denn seine Quelle hört nicht auf zu sprudeln und wird nicht abgestanden. Prost neues Jahr!