Zum Sonntag: Internationaler Tag der Jugend

Veröffentlicht am Sa, 13.08.2016
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

Kaum einer hat es vermutlich am gestrigen Tag bemerkt: den 12. August haben die Vereinten Nationen im Jahr 1999 zum „Internationalen Tag der Jugend“ erhoben. In unserem Land ist das ein etwas blöder Termin, weil da immer Ferien sind und dieser Tag nicht wirklich ins Bewusstsein von Jung und Alt gerückt werden kann. Verdient hätte er es.Es geht an diesem Tag eigentlich darum, dass Jugendliche sich ihrer Verantwortung für Gesellschaft und Politik bewusst werden. Und es geht auch darum, dass Politikerinnen und Politiker sich bewusst machen, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen für die Jugend heute und die folgenden Generationen haben. Es geht ums Nachdenken darüber, in wieweit die Entscheidungsträger in verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft nur die kurzfristigen Ziele wie die nächste Wahl oder den Tageswert des DAX als Planungsziel vor Augen haben, oder ob sie heute bereit sind, Entscheidungen mit zu tragen, die vielleicht kurzfristig unpopulär sind, langfristig aber Sinn machen und Zukunftsperspektiven eröffnen.Das gilt auch für Entscheidungen in vermeintlich privaten Bereichen. Kurzfristig höhere Einkommen und Gewinne, möglichst immer schneller von A nach B ohne Rücksicht auf Energie und Gesundheit, möglichst billig einkaufen u.s.w. Das sind oft kurzsichtige Entscheidungen, die wir heute treffen, ohne dabei die Konsequenzen für die Welt von morgen in Blick zu haben. Daran will der Internationale Tag der Jugend auch erinnern. Solche Zusammenhänge kannte man übrigens schon vor Jahrtausenden. Sogar die Bibel bemerkt eindrücklich: „Für die Sünden von heute werden die Menschen noch in drei Generationen bezahlen müssen.“ Wenn man das Wort „Sünde“ mal etwas moderner mit „Fehler“ übersetzt, dann wird auch deutlich, warum auch Jugendliche sich schon heute in Entscheidungsprozessen engagieren und einmischen sollten. Denn sie werden es sein, die einmal für die Fehler und die Egoismen der heutigen Gesellschaft büßen. Eigentlich schade, dass so ein Tag nicht vielmehr Raum hat im Bewusstsein von Jungen und Alten.