Zum Sonntag: in drei Worten Wesentliches sagen

Veröffentlicht am Sa, 29.08.2015
von Olaf Digel
Geschäftsführender Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Ludwigsburg-Neckarweihingen
Pfarrer, Evang. Kirchenbezirk LB - Bezirksämter -

MakeLifeBetterIn3Words – in drei Worten Wesentliches sagenUnter dem Hashtag #MakeLifeBetterIn3Words beschreiben derzeit Nutzer des Kurznachrichtendienstes Twitter in drei Worten, was ihr Leben besser macht. Essen, Liebe, Freunde, Musik, Urlaub und das Internet tauchen dabei regelmäßig auf. Beispiele gefällig? „Lass uns tanzen“, „Heute ist hitzefrei“, „Flüge sind gebucht“, „Essen ist fertig“, „Wir grillen heute“, „Ich will dich“ oder auch „Auf zum Meer“. Eine schöne Idee, unser kompliziertes Leben ganz bewusst auf drei Worte zu vereinfachen. In vielen Fällen ist das Wesentliche mit drei Worten tatsächlich gesagt. Unwillkürlich kommt mir in den Sinn, dass für manche Menschen die Worte und Themen sicherlich ganz andere wären: „Endlich in Freiheit“, „Endlich in Sicherheit“, „Genug zu essen“, „Bleiberecht für alle“, „Du bist willkommen“ –Krieg, Terror, Vertreibung und Flucht klingen hier an. Erlebt vor 70 Jahren oder jetzt wieder ganz aktuell. Für viele ist es selbstverständlich, sich für Flüchtlinge einzusetzen, in Asylarbeitskreisen, Begegnungscafés, Deutschkursen oder auf andere Weise.Ob sich auch unser Glaube in drei Worten ausdrücken lässt? „Vater, Sohn, Heiliger Geist“ – ein Wort zu viel. „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“ – dafür braucht es sogar fünf Worte. Paulus hat schon lange vor Twitter den christlichen Glauben auf den einprägsamen Dreiklang „Glaube, Hoffnung, Liebe“ gebracht hat. Und selbst ein einzelnes Wort würde dem Apostel genügen, um Wesentliches zu sagen – Liebe. „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1.Korinther 13,13).Olaf Digel, Pfarrer, Evangelische Kirchengemeinde Neckarweihingen