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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: In Bewegung

Veröffentlicht am Sa, 16.01.2016
von Albrecht Häcker
Geschäftsführender Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Ludwigsburg-Poppenweiler

Unsere Weihnachtskrippe steht noch. Das heißt, eigentlich stimmt das nicht ganz: Die Figuren sind in Bewegung. Seit dem 1. Advent haben sich zunächst Maria und Josef dem Stall genähert, in dem dann an Weihnachten das Christkind geboren wurde. In derselben Nacht schickte der Engel die Hirten zum Stall. Die Könige waren da noch weit weg – sie besuchten die Heilige Familie erst am 6. Januar. Da waren die Hirten schon lange wieder auf ihrem Feld und hüteten wie immer ihre Schafe. Inzwischen ziehen die drei Weisen zurück nach Hause, ihre Wege haben sich vorgestern getrennt. Und bald wird unsere Krippenszene ganz abgebaut sein.

Ich habe diesen Weg zur Krippe hin und dann wieder weg von ihr dieses Jahr zum ersten Mal derart bewusst wahrgenommen. Und ich fragte mich nach der Rückkehr der Stall-Besucher: Was bleibt? Was bleibt für sie, die sie einen kurzen Moment lang an der Krippe gestanden haben? Was bleibt ihnen von dem, was sie erlebt haben? Werden die Hirten und die Weisen in ihrem Alltag, in den sie zurückgekehrt sind, noch eine Weile von dem Wunder zehren, an dem sie Teil hatten? Wird es ihr Leben nachhaltig prägen, ihr Fühlen und Denken verändern?

Die Frage nach dem, was von Weihnachten und der Geburt des Christus-Kindes bleibt, stelle ich mir auch für mich selbst. Ich hoffe, dass die erlebten Stunden und Tage mehr waren als nur ein vorübergehendes Aussteigen aus dem Alltag. Ich wünsche mir, dass das Christkind mir nahe bleibt mit all dem, was es verkörpert: Wärme und Liebe füreinander, Schutz und Fürsorge für Bedürftige, Hilfe und Wahrnehmung der Schwachen. Wo immer davon etwas bleibt, bleibt Weihnachten hoch aktuell. Und seine Kraft bleibt in mir lebendig, für mich wie für andere – das ganze Jahr über.  

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