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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Im Himmel verankert

Veröffentlicht am Sa, 17.01.2015
von Irmtraut Aebert
Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Remseck - Pfarramt Hochdorf

Der Himmel – und mit ihm Gott – geraten derzeit ins Zwielicht. Terroristen missbrauchen den Namen Gottes für ihre tödlichen Anschläge auf unschuldige Menschen. Andere bekennen sich öffentlich zum Atheismus, weil sie Gott für ein sinnstiftendes und humanistisch orientiertes Leben nicht mehr „brauchen“.Christen denken in den Tagen nach Weihnachten an den Lebensweg Jesu und hier insbesondere an seine Taufe. Jesus und alle, die ihm nachfolgen, sind durch die Taufe „im Himmel verankert“.Der „Himmel Jesu“ ist allerdings weniger der Platz eines autoritären Gottes als ein Ort, in dem ich mitten im Alltag wieder zum inneren Frieden finden kann.Die Stellen, an denen wir oft unsere „Anker“ auswerfen, sind unstet. Kinder werden erwachsen. Beziehungen und Freundschaften wandeln sich. Wohnorte und Arbeitsstellen wechseln. Gewollt und ungewollt.Worauf können wir uns da verlassen? Was gibt uns Halt, ohne dass wir unsere Mitmenschen überfordern?Jesus hört bei seiner Taufe eine Stimme aus dem Himmel: „Du bist mein geliebter Sohn“. Diese Zusage gilt über allen Söhnen und Töchtern Gottes. Gott liebt dich und mich, egal ob das Projekt bei der Arbeit schief gegangen oder die Klassenarbeit verhauen ist. Egal, ob die Beziehung in die Brüche ging oder die Sehnsucht nach Nähe unerfüllt bleibt.Die feste Verankerung in Gott gibt uns Freiheit, Neues auszuprobieren. Wenn ich an der einen Stelle gescheitert bin, kann ich an einer anderen neu anfangen.Und ich entdecke vielleicht, dass nicht immer ich Gott brauche, sondern er umgekehrt auch mich braucht. Wer selbst einen guten Halt hat im Leben, kann auch anderen zur Stütze werden. Bei einem Neuanfang, beim Durchstehen einer schwierigen Situation, beim Aufstehen nach dem Scheitern.Ich brauche den Himmel. Nicht weil da einer sitzt, vor dem ich kuschen muss. Nicht weil da einer sitzt, ohne den ich nicht leben könnte. Sondern weil da immer wieder eine Stimme hörbar wird, die zu mir sagt, du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen. Pfarrerin Irmtraut AebertEv. Kirche Remseck-Hochdorf

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