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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Im Anfang ohne Worte

Veröffentlicht am Sa, 04.01.2020
von Michael Schmid

Liebe Leserin, Lieber Leser,

wie würde unsere Zeitung, die sie gerade in Händen halten, „ohne Worte und Zahlen“ aussehen? Ein Logo, einige bunte Bilder auf hellem Papier, Werbung ohne Text, anonyme Fußballer, Spielstände ohne Ergebnisse, Gedichte ohne Worte, Totengedenken ohne Namen, das wär’s.

 

Diese Zeitung wollte ich nicht haben, es wäre wie eine Nuss, ohne Kern, wie ein neues Jahr ohne Sprache. – Das entscheidende würde fehlen. Bilder sprechen zwar für sich, aber die Deutung und der Kontext machen unser Menschsein aus. - Betrachten wir mit dieser Brille den ersten Satz der Frohen Botschaft unseres Sonntagsevangeliums nach Johannes: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Joh 1,1)“, heißt es da. – Gott und das Wort werden in eins gesetzt. Im griechischen Ursprungstext steht das Wort „logos“ an dieser Stelle, es bedeutet mehr als nur einfach „Wort“, es meint ein Reden mit Sinn und Vernunft, oder auch die Weisheit. Das Wort kommt in die Welt, und mit ihm der Sinn. Mit der Sprache verändert sich etwas, unser Bild von der Welt entsteht und wird weiterentwickelt. Sprache schafft, die Welt in der wir leben. Das biblische Vorwort geht in mehreren Schritten noch weiter, letztlich wird Jesus und seine Botschaft mit diesem Wort identifiziert. In Jesus kommt Gottes Wort in die Welt, als Mensch, mit dem ich auf du und du sprechen kann. Einer der mich kennt, und der mich gerne hat. - Ein Mensch der Sie versteht, das wünsche Ich Ihnen zu Beginn dieses neuen Jahres ganz besonders, in solch einem Gespräch sind wir Gott ganz nahe.

M. Schmid, Gemeindereferent

 

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