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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Himmel und Erde werden vergehen…

Veröffentlicht am Sa, 12.01.2019
von Christian Lehmann, Pfarrer

Nanu! So ein negativer Titel für eine erbauliche Andacht? Ja! „Himmel und Erde werden vergehen…“ – diese nüchternen Worte von Jesus Christus können uns auch im neuen Jahr ein guter Wegweiser sein – zu mehr Gelassenheit und weniger Empörung.

Beispiele: Wenn wieder schlimme Nachrichten auf Sie einprasseln und Ihnen auf der Seele lasten, dann sagen Sie: „Das Elend wird vergehen.“ Wenn Sie die Ungerechtigkeit von Mächtigen gegenüber den Schwachen wurmt, dann sagen Sie: „Die Machthaber werden vergehen.“ Wenn Sie stolz auf Ihr Häusle blicken und dabei andere aus dem Blick verlieren, dann sagen Sie sich: „Mein Besitz wird vergehen.“ Wenn Ihnen Ihre Familie alles bedeutet und Ihnen die Angst um die Lieben das Vertrauen auf Gott raubt, dann sagen Sie: „Auch meine Familie wird vergehen.“ Und wenn Sie meinen, es hinge alles an Ihnen und die Verantwortung lastet schwer auf Ihren Schultern, dann sagen Sie sich: „Auch ich werde vergehen.“

Das ist sicherlich keine bequeme Übung. Aber der radikal realistische Blick auf die Vergänglichkeit befreit uns, weder am Schönen noch am Schweren zu kleben und unser Herz daran zu hängen. Und hoffentlich befreit er uns, stattdessen auf das allein Beständige zu vertrauen: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ – Was Jesus Christus zusagt, hält er gewiss ein. Wenn er uns verspricht, immer bei uns zu sein, dann gilt das für immer. Wenn er verspricht, uns zu führen, zu tragen, zu stärken und zu schützen, dann wird er das tun – auch noch dann, wenn wir nichts mehr tun können und sich unser Leben dem Ende neigt.

Dieses nüchterne Gottvertrauen wünsche ich Ihnen von Herzen!

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