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Zum Sonntag: Herbstanfang ist Engelzeit

Veröffentlicht am Sa, 29.09.2012

Heute ist Engeltag – der Tag des Erzengels Michael und aller Engel – Michaelis. Es gibt nicht mehr viele Jungen, die Michael heißen, aber Michaelskirchen gibt es noch jede Menge. In ihnen finden wir den Erzengel mit einer großen Lanze in der Hand. Damit kämpft er gegen einen Drachen und besiegt ihn, wir hier auf der Kanzel in der Asperger Michaelskirche. Sein Name bedeutet „wer ist wie Gott?“, und er kämpft gegen das Böse, gegen alle lebensfeindlichen Mächte, gegen die Finsternis, die der Drache symbolisiert. Von diesem kämpferischen Engel versprach man sich Schutz und Hilfe. Nicht umsonst steht der Tag Michaelis am Herbstanfang und damit am Beginn der dunklen Jahreszeit. Sie war für die Menschen früher ja weit bedrohlicher mit Kälte, langen Nächten und Hunger. Aber auch wir modernen Menschen ziehen uns jetzt wieder mehr zurück, manche ereilt der Herbstblues und trübe Stimmungen. Da tut es gut, sich zu vergegenwärtigen, dass wir nicht alleine durch diese Zeit gehen und nicht ohne Schutz sind. Engel sind Boten Gottes, die in seinem Auftrag handeln und wirken. Sie bilden eine Brücke über die Gottferne hinweg. Martin Luther konnte sich jeden Morgen im Gebet ganz selbstverständlich seinem Engel anvertrauen: „Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde“. Eine schöne Übung –das jeden Morgen für sich zu sagen und sich so geschützt zu wissen vor allem, was bedrohlich auf uns zukommt. Michaelis schickt uns so zuversichtlich in diesen Herbst und in die dunkle Jahreszeit.Kerstin Vogel-Hinrichs, Pfarrerin an der Michaelskirche in Asperg

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