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Zum Sonntag: Gute Vorsätze...

Veröffentlicht am Sa, 03.01.2015

Das neue Jahr ist noch recht jung. Aber können Sie sich noch erinnern? Da war doch was. Neulich.Gute Vorsätze und so?Im neuen Jahr ein besserer Mensch werden, mehr Sport, gesünder essen, weniger rauchen/trinken, sich mehr Zeit für das Wesentliche im Leben nehmen?Irgend so was? Was eigentlich schon im Jahr davor auf der „to do“-Liste gestanden hatte?Naja, irgendwie kommt dann doch das Eine oder Andere dazwischen. Das mit dem „ein besserer Mensch werden“ hat jedenfalls im vergangenen Jahr nicht so recht geklappt. Schade, eigentlich. Wäre doch schön und gesund und überhaupt.Ja, aber leider klappt es meistens dann doch nicht.„Der Geist ist willig, aber die menschliche Natur ist schwach“ das hat schon Jesus im Zusammensein mit seinen Jüngern festgestellt. Wir haben ja gute Vorsätze, doch es ist fürchterlich schwer, sich wirklich zu ändern. Wenn wir es denn mal anpacken wollen, dann gleich richtig. Dann soll es gleich der große Wurf werden. Am schlechten Gewissen, das sich fast immer einstellt, verdienen nicht nur Fitnessstudios und Abnehm-Gurus prächtig.Eigentlich wären wir gern perfekt. Vielleicht nicht ganz, aber doch ziemlich. Und so hecheln wir alle Jahre wieder unserem Idealbild von uns selbst hinterher. Sind ungnädig mit uns selbst und unbarmherzig mit den anderen. Die sollten dann doch wenigstens funktionieren und keine Fehler machen. Aber auch die sind bloß Menschen.Hin und wieder ein Blick in die Bibel könnte da zur Entspannung beitragen. Denn wer die alten Geschichten, auch die scheinbar bekannten, aufmerksam liest, stellt bald fest, dass auch da bloß Menschen mit Macken und Fehlern am Werk sind. Mose stottert, Jona läuft weg, Saul ist jähzornig und David  will zu seinem Harem unbedingt auch noch die Frau des Nachbarn haben. Auch die Jünger Jesu sind keine Heiligen: Petrus nimmt den Mund gern voll, die anderen streiten sich, wer der Wichtigste ist, und Judas verrät seinen Rabbi Jesus.Doch gerade mit solchen fehlerhaften Menschen treibt Gott die Welt um. Für ihn sind sie trotz ihrer Macken liebenswert und wertvoll. Wenn wir, so wie wir sind, für Gott gut genug sind, warum sollten wir dann mit uns selbst ungnädig und mit den anderen unbarmherzig sein?

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