Zum Sonntag: Gott ist mein Rückenwind

Veröffentlicht am Sa, 02.05.2015
von Jörg Nabor
Pastor / Evang. freikirchlich, Sonstige Dienste

Eine gemeinsame Radtour mit meiner Frau in den Osterferien über die Nordseeinsel Langeoog endete mit einem verblüffenden Ergebnis: für die rund 12 km ebener Strecke brauchten wir auf dem Hinweg eineinhalb Stunden, für den Rückweg aber gerade einmal 20 Minuten. Was war da los? Nordseeliebhaber ahnen es: verantwortlich war der Wind! Auf dem Hinweg blies er uns von Osten wild ins Gesicht, doch auf dem Rückweg schob er uns mit derselben Energie nun kraftvoll vorwärts. Und ehe wir uns versahen hatten wir dieselbe Strecke, die wir zu Beginn nur mit Schnaufen und Schnauben bewältigt hatten, jetzt im Handumdrehen und mit Leichtigkeit hinter uns gebracht.
Diese eindrucksvolle Erfahrung ist mir als ein lebendiges Bild auch für unser Leben in Erinnerung geblieben. Denn wie so oft habe ich selbst schon erlebt, dass ich die gleichen Herausforderungen das eine Mal mit Leichtigkeit und ein anderes Mal nur mit Mühe und Not bewältigt habe. Es scheint also weniger an den Herausforderungen selbst zu liegen als vielmehr an dem Rückenwind, der mir zugutekommt. Doch woher bekomme ich diesen Rückenwind? Für mich persönlich finde ich ihn bei Gott. Meine Erfahrung ist, dass Gott in der Regel nicht die Wegstrecke ändert oder deren Länge. Aber dass er mir spürbar Kraft schenkt und Trost und Ermutigung. Durch seinen Heiligen Geist habe ich oft schon neue Perspektiven bekommen und wenn ich mit meiner Kraft am Ende war, hat Jesus mich neu gestärkt.
Wie gut, dass wir auf unseren Wegstrecken nicht nur alleine in die Pedalen treten müssen, sondern dass Gott uns Rückenwind schenkt. Bitten Sie ihn doch darum, denn er verschenkt ihn gerne.
Jörg Nabor
Versöhnungskirche Ludwigsburg