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Zum Sonntag: Gott ist kein Monster

Veröffentlicht am Sa, 20.04.2019
von Pfr. Christian Lehmann

Selbst Menschen, für die der gestrige Karfreitag noch eine Bedeutung hat, tun sich bisweilen schwer damit. Ist der heilige Gott etwa so blutrünstig, dass er ein menschliches Opfer braucht, um sich besänftigen zu lassen und um unsere Verfehlungen zu vergeben? Wenn Christen das glauben würden, wäre Gott tatsächlich ein Monster.
Aber so ist Gott nicht! Jedenfalls nicht der Gott der Bibel. Er ist nicht der alte Opa mit weißem Rauschebart, der gekränkt und beleidigt zürnt, weil wir Menschen nicht genug an ihn glauben. Nein, er hat kein Problem mit uns, sondern wir haben ein Problem mit ihm! Darum schreibt Paulus nicht: „Gott versöhnte sich mit uns.“, sondern genau umgekehrt: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber.“

Das ist keine sprachliche Spitzfindigkeit, sondern der entscheidende Unterschied: Wir Menschen vergessen, dass wir Gott brauchen. Wir bilden uns ein, wir kämen ohne ihn zurecht, weil unser Leben ja auch so ganz gut funktioniert. Dabei verdanken wir ihm alles: Leib und Leben und unsere Lieben, Kraft und Fähigkeiten, Glauben und Hoffnung. Wir vergessen das und meinen, Gott nicht zu brauchen. Wir haben ein Problem damit, unsere absolute Abhängigkeit von ihm anzuerkennen.

Doch Gott in seiner Liebe überlässt uns nicht uns selbst, sondern baut durch Jesus Christus eine Brücke zu ihm. Nun können wir endlich aufhören, uns um uns selbst zu drehen; wir können uns mit unserem himmlischen Vater versöhnen lassen! Nein, Gott ist kein Monster, im Gegenteil: Er hat uns Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für uns hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben!

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