Zum Sonntag: Erntedank

Veröffentlicht am Sa, 04.10.2014
von Michael Vinçon
Geschäftsführender Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Ludwigsburg-Auferstehungskirche

Kaum sind die großen Ferien vorüber steht schon das Erntedankfest vor der Tür.Aber warum feiern wir dieses Fest eigentlich noch? Bauern gibt es in der Stadt schon lang keine mehr. Nur noch wenige haben einen Garten und kaum jemand pflanzt  Obst und Gemüse noch selber an.Warum feiern wir dann Erntedank? Ist das eine Art Folklore? Feiern wir diesesFest, weil es schön aussieht und gut riecht, wenn der Altar in der Kirche mit reifen Äpfeln und Quitten und bunten Herbststräußen dekoriert ist?Natürlich freuen wir uns über alles, was auf den Feldern gewachsen ist und über die bunten Blumen in den Gärten. Aber eigentlich geht es an diesem Fest um mehr. Das Wort Erntedank greift zu kurz. Wir sind Gott für alles dankbar, was unser Leben hell und froh macht: für die Menschen mit denen wir unter einem Dach leben, für den Erfolg in Arbeit und Beruf, für alle guten Freunde und Nachbarn.In einer Art Gedicht habe ich meine Gedanken zum Thema „Danke sagen“ zusammengefasst und hoffe, dass Sie sich davon anregen lassen,damit das Erntedankfest zu einem Fest wird, das nicht nur jedes Jahr an einem Sonntag im Herbst in der Kirche stattfindet:Danke sagennicht weil Gott es brauchtsondern weil es mein Leben verändertDanke sagennicht weil es zum guten Ton gehörtsondern weil es mich mit Anderen verbindetDanke sagenweil es mich aufmerksam machtweil es meine Erinnerung schärftweil es mich das Gute sehen lässtin einer Welt der schlechten NachrichtenDanke sagenfür den Apfel in meiner Handund die Menschen an meiner SeiteDanke sagenfür jedes große Glückund jeden hellen Tag. Schöne und bunte Herbsttage wünscht Ihnen Michael Vinçon, Pfarrer an der Auferstehungskirche in Ludwigsburg