Zum Sonntag: Erntedank

Veröffentlicht am Sa, 06.10.2012
von Elke Goldmann
Geschäftsführende Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Remseck - Pfarramt Hochberg
Geschäftsführende Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Remseck - Geschäftsführendes Pfarramt

In vielen Kirchengemeinden wird morgen wieder das Erntedankfest gefeiert. Der Altar wird besonders geschmückt mit den Gaben, die wir auch in diesem Jahr wieder ernten durften. Dazu kommen oft auch bereits verarbeitete Lebensmittel wie Mehl oder Brot oder auch mal Marmelade noch dazu. Auf dem Land ist es meistens kein großes Problem, den Altar schön mit Früchten und Gemüse zu schmücken. In der Stadt jedoch gibt es keine Bauern und Landfrauen, die Erntegaben bringen und den Altar liebevoll damit gestalten. Hier Erntedank zu feiern ist auch für die Menschen oft weniger greifbar. Und doch: Es ist wichtig, jedes Jahr wieder aufs Neue, sich daran zu erinnern, wie gut es uns geht; dass bei uns kein Mangel an Lebensmitteln herrscht und alle satt werden.  Einmal im Jahr Gott dafür zu danken, dass er wieder hat wachsen lassen, was wir brauchen. Und dazu gehört auch, einmal im Jahr wenigstens sich die Arbeit der Landwirte bewusst zu machen. Vieles kaufen wir gedankenlos im Supermarkt, ohne viel darüber nachzudenken, woher es kommt, wer dafür Sorge getragen hat, dass Lebensmittel wachsen und verarbeitet werden können.
Darüber hinaus lädt das Erntedankfest aber auch dazu ein, dass wir uns Gedanken über unser Leben machen dürfen; welche Ernte wir da einfahren, bildlich gesprochen. Und wofür es sich auch da zu danken lohnt: für die Familie, den Freundeskreis, für ein gesichertes Einkommen, für die Gesundheit, für die Lust und Freude am Leben, manchmal auch für eine Krise, durch man einen anderen Blick erhalten hat auf sich selber.
Erntedank – egal, ob auf dem Land oder in der Stadt, jedes Jahr wieder eine Gelegenheit zu danken, die wir uns nicht entgehen lassen sollten.Pfarrerin Elke Goldmann
Evangelische Kirchengemeinde Hochberg