Zum Sonntag: Er überlebt, das ist der Unterschied!

Veröffentlicht am Sa, 10.03.2018
von Michael Schmid

Ein alter Mann ging bei Sonnenuntergang den Strand entlang. Er genoss das Alleinsein, die Geräusche, das Licht. Plötzlich sah er einen jungen Mann. Immer wieder bückte der sich, hob einen kleinen Gegenstand auf und warf ihn in hohem Bogen ist Meer. Jetzt konnte er sehen, dass es sich um einen Seestern handelte, die zu Tausenden am Strand lagen. Erstaunt beobachtete er, wie der junge Mann jeden Seestern, den er zwischen den Steinen finden konnte, vorsichtig in die Hand nahm und in die Wellen warf. Eine Weile schaute der Alte zu. Dann fragte er: „Warum machst du da?“ Der junge Mann erschrak, schaute den Alten an und antwortete: „Sie sind gestrandet. Die Wellen haben sie an Land geworfen. Aus eigener Kraft schaffen sie es nicht zurück. Sie werden austrocknen oder gefressen, wenn sie die Nacht über bis Sonnenaufgang liegen bleiben.“ Der Alte lachte. „Aber der Strand ist zehn Kilometer lang. Hier liegen unzählig viele Seesterne. Das schaffst du nie. Was mühst du dich also ab? Ob hier am Ende 200 weniger liegen, das sieht man nicht einmal. Das macht doch keinen Unterschied!“ Der junge Mann lächelte: „Für diesen hier macht es einen sehr großen Unterschied: Er überlebt, das ist der Unterschied!“

Diese kleine Geschichte öffnet mir die Welt aus einem anderen Blickwinkel, oft lese ich von den „großen“ Dingen, oft sind die kleinen Dinge für den Einzelnen aber viel wichtiger. Wer hat mir geholfen als ich „gestrandet“ war, als ich nicht vor und zurück konnte? – Ich bin sicher Ihnen fällt, gleich jemand ein und wenn nicht wünsche ich Ihnen die Erfahrung, die der Zöllner Zachäus (Lk 19,1-9) machen durfte: „Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“

Michael Schmid, Gemeindereferent, Kath. Kirche LB