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Zum Sonntag: Einfältig oder dreifältig?

Veröffentlicht am Sa, 14.06.2014

Einfältig oder dreifältig?Ein einfältiger Mensch ist ja ziemlich einfach gestrickt. Bei Gott ist das total anders. Er ist nämlich dreifältig. Morgen feiert die Kirche den Tag der heiligen Dreifaltigkeit oder Trinitatis. Das Fest ist erst verhältnismäßig spät entstanden oder soll ich sagen kirchlich als Idee konstruiert worden. Welche Idee steckt denn nun hinter der Dreieinigkeit Gottes?Mir fällt ein, dass man gerne etwas dreimal sagt, damit es auch wirkt: „Dreimal hoch soll er leben“ oder „toi, toi, toi“ klopft man auf den Tisch.Der neue Wochenspruch am Sonntag betont es so: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll“ (Jes 6, 3) Apropos Ehre. Den Psalm im Gottesdienst schließen wir mit: „Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist.“ Da haben wir also die drei Wirkungen Gottes, seine drei heilsamen Seiten, die aller Ehre wert sind.Ich stelle mir ein Dreieck vor, in der Mitte steht das Wort Gott. Und die drei Seiten sind Vater, Sohn und Heiliger Geist. So wie auch wir Menschen verschiedene Seiten an uns haben. Manche kennen uns als umgänglichen, andere als geistreichen und welche als sehr zuverlässigen Typ. So könnten wir auch Gottes Seiten kennenlernen, je nachdem: seine väterliche,  menschliche oder tröstliche Seite. So ist Gott in der Welt erfahrbar, so existiert er. Gimmel, die Zahl Drei, bedeutet im Hebräischen soviel wie Kamel, als Ausdruck von etwas höchst Wichtigem in der Nomadenexistenz. Wenn der Hebräer von etwas ganz existentiell Wichtigem erzählt, dann zählt er es dreimal auf.Dreimal heilig, so lebenswichtig ist Gott. Es ist eine gute Idee, uns an Trinitatis daran zu erinnern, welche Seiten Gottes Wesen hat.

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