Zum Sonntag: Eine Lügengeschichte

Veröffentlicht am Sa, 25.07.2015
von Bernhard Hellmuth, Diakon
Diakon / Kath. Kirche, Sonstige Dienste

Eine LügengeschichteIst es mal wieder so weit: Sauregurkenzeit! Die Zeit für Lügengeschichten ist wieder angebrochen.Hier habe ich eine für Sie:Als Jesus wieder einmal draußen im Freien lehrte, kam nach seiner Rede ein Pharisäer auf ihn zu und sagte: „Herr, wie wunderbar kannst du die Worte setzen! Aber warum gehst du in diesem einfachen Gewand umher und umgibst dich mit ungebildeten Menschen? Wie viel mehr könntest du bewirken!“ Jesus fragte ihn: „Auf welche Weise?“ Der Pharisäer antwortete ihm: „Indem du mit mir kommst und deine Fähigkeiten unter uns zum Tragen bringst.“ Als Jesus fragte, warum er das tun sollte, sprach der Pharisäer lächelnd: „Unter uns findest du die Menschen mit Macht und Einfluss. Wenn sie auf deiner Seite stehen, weil du einer von ihnen geworden bist, werden sie dich unterstützen. Sie werden dir neue Möglichkeiten verschaffen, mit denen du durchsetzen kannst, was du uns auf so wunderbare Weise beschreibst.“Und Jesus ließ sich überreden und ging mit ihm. Er brachte Jahre unter den Schriftgelehrten und Pharisäern zu und erreichte nichts. Die vielen Meinungen verwirrten ihn und er musste immer wieder das Feld einem Anderen überlassen, der redegewandter und selbstsicherer auftrat als er. Um seine Position nicht zu verlieren, ging er Kompromisse ein und schwieg in Momenten, in denen er besser gesprochen hätte. Weil er auf diese Weise ungefährlich geworden war für die Einflussreichen, wurde er nicht gekreuzigt. Wir lernten seinen Namen nicht kennen und erfuhren keinen Trost in seiner Wahrheit, für die er bereit gewesen wäre zu sterben.Gottseidank ist diese Geschichte nicht wahr!