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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Du Opfer!

Veröffentlicht am Sa, 17.11.2012

„Gedenket derer, die ihr Leben dem Volke zum Opfer gegeben!“ – So steht es über dem Torbogen, der zur Tammer Bartholomäuskirche hinaufführt. Innen im Torbogen sind die Namen der jungen Männer eingraviert, die im 1. Weltkrieg als Soldaten gefallen sind. Während der NS- Zeit, im Jahr 1936, hat man gemeint, man könne mit diesem Denkmal und seiner pathetisch klingenden Rede vom „Opfer“ den Gefallenen eine letzte Ehre erweisen.Nur ein paar Meter von diesem Torbogen entfernt  liegt innen in der Kirche auf dem Altar eine Bibel. In ihr können wir es nachlesen: Der Gott der Bibel will und braucht keine menschlichen Opfer. Nur wir Menschen machen andere Menschen immer wieder zu Opfern. So zum Beispiel auch in der heutigen Jugendsprache, in der „du Opfer“ zu einem gängigen Schimpfwort geworden ist. Der Gott der Bibel ist dagegen einen völlig anderen Weg gegangen: Er hat nicht jemand anders, sondern sich selbst geopfert. In seinem Sohn Jesus Christus ist Gott höchstpersönlich hier auf dieser Erde erschienen, um „durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben“ (Hebräer 9, 26).Dass der Mensch sich immer wieder gezwungen fühlt, auf Kosten anderer Menschen sein eigenes Leben abzusichern, ist in den Augen Gottes „Sünde“. Doch durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi hat Gott die Sünde des Menschen besiegt und ihre unheilvollen Folgen ein für alle Mal außer Kraft gesetzt.Dieses eine Opfer, das Leiden Gottes auf Golgatha, genügt. Menschliches Leiden sollten wir dagegen möglichst zu verhindern suchen. Und vor allem sollten wir der Versuchung widerstehen, andere Menschen - nur um von unseren eigenen Fehlern abzulenken - als „Bauernopfer“ bzw. als „Sündenböcke“ in die Wüste zu schicken. 

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