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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag: Die Sonnenuhr – tickt sie richtig?

Veröffentlicht am Sa, 03.12.2016

Manchmal findet man ihn noch, den alten Spruch: „Mach es wie die Sonnenuhr: Zähl die heit´ren Stunden nur“.  Ein Leben nach diesem Motto – stets fröhlich und unbeschwert, das klingt verlockend. Aber die Zeit hält nicht still, wenn die Sonne  nicht scheint, nichts wird einfach übersprungen. Da irrt die Sonnenuhr. Es gibt sie ja doch, die dunklen Stunden: Stunden der Einsamkeit, der Trauer, der Sorge, der Krankheit, des Unglücks. Grausame Stunden schlagen den Menschen in den Kriegsgebieten, auf der Flucht, in den Hungersnöten, bei Missbrauch, durch häusliche Gewalt. Zählt das alles nichts? Solche Stunden sind nicht schön, nicht angenehm. Niemand will sie haben. Aber so zu tun, als ob sie es nicht gäbe, macht sie ja nicht ungeschehen.  Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt“. Das ist tröstlich. Seit seiner Geburt an Weihnachten vor rund zweitausend Jahren ist dieses Licht mitten in all den Dunkelheiten gegenwärtig.   Dieses Licht möchte die Dunkelheiten der Welt  sichtbar machen. Es hilft aushalten und es deckt auf, dass Veränderung möglich ist. Advent und Weihnachten möchten wieder daran erinnern, dass Gott Licht in die Welt gebracht hat. Diese Zeit möchte nicht nur die „heit´ren Stunden“ zählen, sondern lädt auch ein, sich dem Dunkel zu stellen. Jeder kann vom Licht, das ihm geschenkt ist, etwas abgeben und damit in die dunkle Stunde eines Mitmenschen hineinleuchten. Wie hell erleuchtet schon ein kleines Teelicht einen großen Raum, wieviel mehr noch viele kleine Lichter!

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