Zum Sonntag: Der heilige Nikolaus – gelebte Nächstenliebe

Veröffentlicht am Sa, 05.12.2015
von Peter Förster
Pastoralreferent / Kath. Kirche, Sonstige Dienste

Der heilige Nikolaus zählt seit vielen Jahrhunderten zu den populärsten Heiligen, obwohl wir historisch von ihm wenig wissen. Ende des 3. Jahrhunderts wuchs er in Myra (heutige Türkei) auf, erlebte die letzten Jahre der Christenverfolgung, wurde selbst gefangen und gefoltert und nahm später als Theologe bei einem der wichtigsten Kirchenversammlungen teil. Zahlreicher sind eher die Legenden, die von seinen selbstlosen Taten berichten. Wie er drei verarmten Schwestern heimlich bei Nacht Geld ins Haus warf, damit sie nicht zur Prostitution gezwungen werden konnten. Wie er die Stadt vor der Hungersnot rettete, in einer Zeit als die Seeleute bekannt für ihren Geiz für die Armen waren. Die älteste Legende erzählt, wie Bischof Nikolaus dem Kaiser im Traum erschien und dadurch die Befreiung zum Tod verurteilter unschuldiger Männer bewirkte

Die Erzählungen über das Wirken des Heiligen berichten, dass sich die Menschen von ihm beschützt und verstanden fühlten. Er verbreitete nicht Angst, sondern die Frohe Botschaft und es zeichnete ihn aus, dass er gerade nicht nach dem Prinzip „Gutes belohnen und Böses bestrafen“ handelte, sondern dort half, wo es nötig war.  Heilige wie Bischof Nikolaus sind Menschen, die christliche Grundhaltungen im Alltagsleben sichtbar machen. Am Handeln des Heiligen Nikolaus wird die parteiische und engagierte Zuwendung Gottes zu den Menschen sichtbar, die in erster Linie den Kleinen, Schwachen und Notleidenden gilt. Wenn Kindern heute der Heilige Nikolaus als ihr Freund und Beschützer vermittelt wird, dann wird ihnen zugleich der die Menschen liebende Gott nahe gebracht. Und das ist weitaus mehr als ein Mann in rotem Gewand, der die Bösen bestraft und die Guten belohnt.